Das Jubiläumsjahr hat Spuren hinterlassen

Möriken-Wildegg feierte 2017 das 725-Jahr-Jubiläum. Dank viel Engagement aus dem Dorf stand über das Jahr verteilt ein bunter Strauss an Anlässen auf dem Programm. Der Organisations-Koordinator blickt zurück auf ein besonderes Jahr.

Eintauchen in die Geschichte: Am Geschichtstag «360 Grad Vergangenheit» konnte man die Vergangenheit erleben.Foto: Archiv/PeterWinkelmann

Eintauchen in die Geschichte: Am Geschichtstag «360 Grad Vergangenheit» konnte man die Vergangenheit erleben.Foto: Archiv/PeterWinkelmann

Das bleibt: Der Walderlebnispfad im Ortsbürgerwald am Chestenberg. 13 Posten fördern das Verständnis für den Wald und die Umwelt. Foto: Archiv/Markus Christen

Das bleibt: Der Walderlebnispfad im Ortsbürgerwald am Chestenberg. 13 Posten fördern das Verständnis für den Wald und die Umwelt. Foto: Archiv/Markus Christen

Offizieller Teil: Die Veranstaltung «Hinauf und Hinunter» auf dem Schloss Wildegg beinhaltete die offizielle 725-Jahr-Feier. Foto: zvg

Offizieller Teil: Die Veranstaltung «Hinauf und Hinunter» auf dem Schloss Wildegg beinhaltete die offizielle 725-Jahr-Feier. Foto: zvg

Im Jahr 1292 wurde Möriken-Wildegg erstmals urkundlich erwähnt. «725 Jahre – eine schöne Zahl, um sich bewusst zu machen, was man alles hat», sagten sich die Gemeinderäte von Möriken-Wildegg und beschlossen, das Jubiläumsjahr gebührend zu feiern. Ziel war es, in möglichst viele Themenbereiche vorzustossen und damit für alle Dorfbewohner – von jung bis alt – etwas zu bieten. «Das ist gelungen», bilanziert Pascal Chioru, Organisations-Koordinator vom Jubiläumsjahr und Gemeindeschreiber von Möriken-Wildegg.

Entsprechend facettenreich war denn auch das Jubiläumsprogramm. Man konnte mit der Trachtengruppe Ostereier färben, im Alterszentrum Chestenberg am Tag der offenen Tür eine Zeitreise der letzten 30 Jahre erleben, am Kinderfest Hellmatt spielen und toben, das Berghaus der Gemeinde in der Bettmer-alp besuchen oder bei der Premiere vom Kriminalfilm des Jugendtreffs Choo bei der Suche nach einem geheimen Schatz mitfiebern.

Viele der Initianten haben die Zahl 725 innovativ umgesetzt. Am Schnellsten Möriker-Wildegger massen sich etwa die Laufbegeisterten auf 72,5 Metern, analog der Jubiläumszahl. Beim Jubiläumsschwimmen im Schwimmbad Wildegg legten Badi-Besucher gemeinsam 725 Längen à 50 Meter zurück. Und am Fotowettbewerb, organisiert von den turnenden Vereinen, illustrierten Fotos die Verbundenheit mit dem Dorf, während sie gleichzeitig die Zahl 725 thematisierten.

Viele kleine Events statt ein grosser

Gewollt waren viele kleine Anlässe über das ganze Jahr hinweg verteilt und nicht ein grosses Fest. «Das ist nachhaltiger. So ist nicht nach wenigen Tagen alles schon wieder vorbei», erklärt Chioru. Auch sollten mit den Kleinanlässen die bereits bestehenden regelmässigen Events im Dorf nicht konkurrenziert werden wie etwa das Traktorentreffen oder die Aufführungen des Vereins Operette Möriken-Wildegg. Diese wurden kurzerhand ins Jubiläumsprogramm integriert.

Vorgängig zum Jubiläumsjahr hatte der Gemeinderat Vereine und Organisationen ohne Vorgaben aufgerufen, ihre Ideen beizusteuern. Der Rücklauf war gross. Ursprünglich war pro Monat ein Event vorgesehen, dank dem Mitwirken aus dem Dorf und der Kommissionen umfasste das Jubiläumsprogramm schliesslich ganze 17 Anlässe. «Der Erfolg des Jubiläumsjahrs ist vor allem auch den Dorfbewohnern zu verdanken», schliesst Chioru. «Jeder hat in seinem Bereich etwas gemacht.» Das zweitägige Beizlifest im Juni auf dem Dorfplatz beispielsweise, einer der grösseren Events, haben die Vereine in Zusammenarbeit mit der Kulturkommission organisiert.

Auch Handfestes bleibt

Die Gemeinde selbst hat das Zepter bei den geschichtlichen Anlässen übernommen wie bei «Hinauf und Hinunter: 725 Jahre zwischen Dorf und Schloss» und «360 Grad Vergangenheit – Mehr als 725 Jahre Kulturgeschichte» im August. Laut Chioru zwei der Highlights im Jubiläumsjahr. Der erste Anlass beinhaltete die offizielle 725-Jahr-Feier mit den Festrednern Regierungsrat Alex Hürzeler und Gemeindeammann Hans-Jürg Reinhart. Beide Anlässe gaben Einblicke in das reiche kulturelle Erbe in und um Möriken-Wildegg, das stiess auf grosses Interesse.

Die bestbesuchte Veranstaltung im Jubiläumsjahr war der Abschluss-Event im Dezember – der Weihnachtsmarkt auf Schloss Wildegg. Dieser zog rund 5000 Besucher an, bestimmt auch dank der speziellen Schlossbeleuchtung anlässlich des Jubiläums. Gemeindeammann Hans-Jürg Reinhart ist mit dem Jubiläumsjahr sehr zufrieden. «Wir haben nur positive Feedbacks erhalten.» Was will man mehr.

Mit dem Jahresende ist das Jubiläum zwar vorbei, trotzdem gibt es Handfestes, das bleibt. Beispielsweise ein Freizeitplatz an der Aare mit einem neuen 725-Jahr-Brunnen, eine 3D-Ansicht der bronzezeitlichen Siedlung auf dem Chestenberg, die man mit einem QR-Code übers Natel erleben kann, und ein Walderlebnispfad im Ortsbürgerwald am Chestenberg. Auch bleiben die Erinnerungen, die Begegnungen und damit wahrscheinlich das Wertvollste, was das Jubiläumsjahr hinterlässt: «Mehr Zusammenhalt im Dorf.»

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