Das erste Schiff mit einem Lift

Bei der Hallwilerseeflotte muss die «Fortuna» ersetzt werden. Der Auftrag für das vorerst noch MS 2018 geheissene Ersatzschiff ist erteilt. Es wird das erste Schiff auf dem Hallwilersee mit einem Lift.

So soll das neueste Hallwilersee-Schiff aussehen: Der Entwurfsgeneralplan der MS 2018 mit Seitenansicht, Ober- und Unterdeck (Lift links in der Mitte). Plan: SGH

So soll das neueste Hallwilersee-Schiff aussehen: Der Entwurfsgeneralplan der MS 2018 mit Seitenansicht, Ober- und Unterdeck (Lift links in der Mitte). Plan: SGH

Erhält ein neues Schiff: SGH-Geschäftsführer Ueli Haller. Foto: Emanuel Freudiger

Erhält ein neues Schiff: SGH-Geschäftsführer Ueli Haller. Foto: Emanuel Freudiger

Mit den wärmeren Tagen steigt die Lust auf eine Rundfahrt auf dem Hallwilersee. Die Saison ist eröffnet und am Sonntag, 7. Mai, findet mit dem Tag der alpenländischen Schifffahrt ein erster Höhepunkt statt. Unter dem Motto «Familien ahoi» gilt bei den Tageskarten 2 für 1 – und bis zu vier Kinder fahren erst noch gratis mit. Pro verkaufte Tageskarte geben die Schweizer Schifffahrtsgesellschaften 2 Franken an die Stiftung Teodora ab, die Kindern im Spital mit den Traumdoktoren einen Moment der Freude beschert.

Auf dem Hallwilersee ist die laufende Saison die letzte für das Motorschiff Fortuna. 1969 war dies das erste zweistöckige Schiff auf dem Hallwilersee, doch inzwischen ist es in die Jahre gekommen und die zu erwartenden Kosten für die anstehende Erneuerung der Betriebsbewilligungen machen die Anschaffung eines Ersatzschiffes für die Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee (SGH) sinnvoller.

Total behindertengerecht

Die Anschaffung des neuen Schiffes, intern noch MS 2018 genannt, hält den Verwaltungsrat und die Betriebsleitung seit einiger Zeit auf Trab. Nach dem Grundsatzentscheid, dass fünf Schiffe die ideale Flottengrösse für die SGH darstellen, hat man das Pflichtenheft formuliert und das Kostendach bei drei Millionen Schweizer Franken definiert. Als Lieferant wurde die Lux-Werft bei Mondorf bei Bonn am Rhein in Deutschland bestimmt, von der schon alle andern Hallwilerseeschiffe gebaut sind.

Das MS 2018 ist wiederum in zweistöckiger Ausführung geplant. Im Salon sind 100, auf dem Freideck sind 120 Sitzplätze vorgesehen. «Wir brauchen ein drittes Schiff mit eigenen Eigenheiten, keine Kopie von ‹Brestenberg› oder ‹Seetal›», so SGH-Geschäftsführer Ueli Haller. Neu ist, anders als auf den andern Hallwilerseeschiffen, auch der obere Salon beheizbar. Hier kann mit verschiebbaren Trennwänden der Innenraum total abgeschlossen werden.

Als absolute Novität ist der erstmalige Einbau eines Lifts in ein Hallwilerseeschiff zu nennen. «Damit sind wir total behindertengerecht; neu können Rollstuhlfahrer problemlos das Oberdeck erreichen», so Haller. Mit dieser zusätzlichen Investition «haben wir viel weniger Probleme mit den Bewilligungsbehörden», sieht der Betriebsleiter einen weiteren positiven Punkt für diese Disposition. Alle Gäste können von andern hochwertigen Ausstattungsmerkmalen profitieren: Der hölzerne Boden «vermittelt ein yachtmässiges Feeling» (Haller) und der Bug im Oberdeck ist lounge-artig möbliert.

Letzte grosse Anschaffung

Das MS 2018 ist für die einem breit gestreuten Aktionariat gehörende Schifffahrts-AG ein grosser Brocken. Doch: «Es ist der letzte Neubau für lange Zeit», beruhigt Haller. Anders als bei den letzten Schiffen, können diesmal nicht die ganzen Kosten mit Eigenmitteln finanziert werden.

Umso wichtiger ist die Unterstützung durch Gemeinden, Gewerbe und Private aus dem Seetal und dem ganzen Kanton. Das Ziel hier hat man auf 5 Prozent der maximalen Kosten festgelegt. Man hofft also auf Spenden von mindestens 150000 Franken. In einem separaten Prospekt werden grosszügigen Donatoren Gegenleistungen in Aussicht gestellt: Einladung zur Schiffstaufe (ab 400 Franken); namentlich markierter Stuhl und Eintrag auf Spendentafel (ab 500 Franken). Hat der Zuschussbetrag eine Null mehr, erfolgt die Gegenleistung nach Absprache.

Und was passiert mit der ausgemusterten «Fortuna»? Dies weiss Ueli Haller noch nicht: «Es ist nicht einfach, einen Käufer zu finden. Die Tendenz zeigt im Moment ins Ausland.»

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