Brennnesselsuppe zum Zmittag

Am letzten Samstag war was los auf dem Mooshof in Lenzburg. 25 Erwachsene unterstützten Bio-Bauer Lukas Häusler bei seinen Arbeiten. Mit dabei 29 Kinder und Schüler. Der erste Aktionstag war ein voller Erfolg.

Brennnesselsuppe, Dinkelrisotto, Kontakte und erzählte Erlebnisse: Mittagspause am Arbeitstag auf dem Mooshof in Lenzburg. Foto: Alfred Gassmann
Brennnesselsuppe, Dinkelrisotto, Kontakte und erzählte Erlebnisse: Mittagspause am Arbeitstag auf dem Mooshof in Lenzburg. Foto: Alfred Gassmann

Lukas Häusler und seine Partnerin Marion Sonderegger wollen, dass Konsumenten und Produzenten näher zueinanderrücken. Am 3. November des letzten Jahres wurde dafür eigens der Verein Solawi-Mooshof (Solidarische Landwirtschaft) gegründet.

Die Grundidee dabei ist, dass hochwertige Lebensmittel regional und ökologisch produziert werden und die Konsumenten durch Mitgestaltung und aktive Mitarbeit in diesen Prozess eingebunden sind.

Blacken stechen, Rinder striegeln

Stichwort «aktive Mitarbeit»: Am letzten Samstag fand der erste Aktionstag für Vereinsmitglieder statt. So viele freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werkten noch nie auf dem Mooshof. Da wurden Blacken gestochen, Löwenzahnblüten gesammelt, Löwenzahnhonig angesetzt und für die Mittagssuppe Brennnesseln gemäht.

Den Kalberstall ausmisten und Rinder striegeln stand ebenfalls auf dem Programm. Am Hang musste der Zaun freigeschnitten, am Waldrand mussten Äste abgeschnitten werden. Getrocknet dienen sie den Rindern zum Fressen. Um die Trockenmauern zu schützen, galt es, Efeu zu schneiden. Ein Paradies hinter dem Gofi: Die Kinder durften nach Lust und Laune mitmachen oder spielen.

28 Brot-Abonnenten bis heute, das Ziel sind 50

Die Betriebsleiter Lukas Häusler und Marion Sonderegger wollen den Mooshof nicht nur um einen Betriebszweig erweitern, sondern den Konsumenten einen direkten Bezug zu ihren Lebensmitteln und dem Hof ermöglichen. Da reifte die Idee des Dinkelbrot-Backens heran, wobei der Absatz mittels Abos gesichert werden soll.

Diese Brote und Zöpfe werden nicht auf dem Markt oder in einem Hofladen verkauft, sondern direkt an die Freunde dieses Projektes, sprich Vereinsmitglieder, ausgeliefert. Am Dienstag sind es Brote und am Samstag Zöpfe. Ausgenommen sind die Schulferienwochen.

28 Brot-Abonnenten aus Lenzburg, Niederlenz und Staufen zählt der Mooshof bis heute, anvisiert werden 50. Der Preis des Brot-Abos orientiert sich nicht am Markt, sondern wird aus den wahren Kosten der Produktion berechnet. Die Betriebsleiter zählen auf Unterstützung. Daher erscheinen viermal im Jahr die Abo-Mitglieder auf dem Hof und verrichten saisonale Arbeiten.

Gelungene Premiere

Lukas Häusler blickt zufrieden auf den vergangenen ersten Aktionstag zurück. Er fühlt sich bestätigt, auf dem richtigen Weg zu sein. Das gemeinsame Arbeiten auf dem Hof fördert die Gemeinschaft unter den Mitgliedern. Dazu gehört auch das Mittagessen mit Kochkesseln und Feuer in Picknick-Manier. Die Brennnesselsuppe, das Dinkelrisotto, das Mooshof-Brot und die Kokosmakrönli fanden einhelliges Lob.

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