Bei den Chlaus-Auszügen schlagen die Kinderherzen höher

Die Chlaus-Auszüge werden in den katholischen Pfarreien der Region unterschiedlich gestaltet. Doch allen ist gemeinsam, dass sie mit Emotionen und einem besonderen Ambiente verbunden sind.

Erfreut die Kinder: Der Samichlaus mit dem Esel. Foto: Archiv/Walter Schwager
Erfreut die Kinder: Der Samichlaus mit dem Esel. Foto: Archiv/Walter Schwager

Brennende Finnenkerzen, das Bimmeln des Samichlausglöckleins, Punsch, Glühwein, Lebkuchen und Nüssli sorgen für adventliche Stimmung und Romantik. Kinderherzen schlagen höher. Das Dorf trifft sich bei hereinbrechender Nacht.

Der heilige Nikolaus

Zurück geht der Brauch auf den heiligen Nikolas. Nikolaus von Myra, ein griechischer Bischof, lebte im Römischen Reich im 4. Jahrhundert nach Christus. Über seine Taten gibt es nur wenige Quellen. Schon mit 19 Jahren soll der in der heutigen Türkei geborene Heilige zum Priester geweiht worden sein. Während der Christenverfolgung wurde der damals als Abt tätige Priester gefangen genommen und gefoltert, konnte aber entkommen. Er war ein Kind reicher Eltern, verzichtete aber auf sein Erbe und verteilte den Reichtum stattdessen unter der armen Bevölkerung.

St.-Nikolaus-Auszüge in der Region

Bettwil: Sonntag, 3. Dezember, um 17 Uhr wird in der Kirche gesungen und der Samichlaus erzählt eine besinnliche Geschichte. Dann ziehen der Samichlaus, die beiden Schmutzli und der Esel zum Chäsiplatz. Die Kulturkommission sorgt für Punsch und Glühwein. Beim Eindunkeln hört sich der Samichlaus Verse an und greift in den grossen Geschenksack.

Lenzburg: Samstag, 2. Dezember, um 17.15 Uhr Familiengottesdienst in der katholischen Kirche. Der Samichlaus erzählt eine Geschichte, grüsst nach dem Auszug auf der Piazza die Gläubigen, redet mit den Kindern und hört sich Verse an. Die Kinder werden beschenkt und sie dürfen den Esel streicheln. Ausgeschenkt werden heisser Punsch und Glühwein. Und am Feuer kann man sich wärmen.

Meisterschwanden: Dienstag, 5. Dezember, um 17 Uhr zieht der Samichlaus in die Pfarrkirche ein und erzählt eine Geschichte. Jedermann kann dem Samichlaus in der schlichten Feier begegnen. Verse und Mandarinen fehlen nicht.

Sarmenstorf: Freitag, 1. Dezember, um 17 Uhr in der St.-Wendelin-Kapelle. Die Kinder singen und warten auf den Samichlaus, der vom Wald her in die Kapelle kommt und eine Geschichte erzählt. Auf dem Vorplatz mit brennenden Finnenkerzen ist Gelegenheit zu Begegnung mit dem Samichlaus und den Schmutzli. Sie verteilen Lebkuchen und ausgeschenkt wird heisser Tee.

Seon: Sonntag, 3. Dezember, um 17 Uhr St.-Nikolaus-Feier in der Kirche. Der Samichlaus wird den Teilnehmenden eine Geschichte erzählen. Nach dem Auszug mit seinem Gefolge werden die beiden Esel nicht fehlen, ebenso nicht der grosse Sack, aus dem die Kinder beschenkt werden. Zudem locken heisser Punsch und Lebkuchen.

Wildegg; Samstag, 9. Dezember, 16.30 Uhr, Familiengottesdienst mit dem Samichlaus und seinen Gehilfen. Begegnung auf dem Kirchenvorplatz. Verteilt werden Nüssli und Punsch, wobei genügend Zeit bleibt, dem Samichlaus sein Sprüchli aufzusagen.

Die Hausbesuche

Die Chlaus-Auszüge bilden den Auftakt zur Chlauszeit mit den Hausbesuchen. Im Vordergrund steht die liebevolle Begegnung mit den Kindern, sie zu loben für ihre guten Taten und Charaktereigenschaften. Der Samichlaus sucht Vertrauen zu gewinnen, um dem Kind aufzuzeigen, wo es sein Verhalten verbessern könnte.

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