Aufbruch zu Neuem nach 13 Jahren
Lenzburg Ende 2019, gut ein Jahr nach der glanzvollen Wiedereröffnung des total umgebauten Museums Burghalde, tritt Leiterin Christine von Arx zurück. Ein überraschender Abgang auf dem Höhepunkt ihres Wirkens.
Irgendwann diesen Sommer hat es offenbar Klick gemacht. «Eines Tages war klar, dass ich aufhören und etwas Neues anfangen will.» Ende Jahr, nach exakt 13 Jahren und einem Monat, verlässt Christine von Arx ihren Posten als Leiterin des Museums Burghalde.
Die bald 44-jährige Historikerin weiss noch nicht, was sie ab 2020 machen wird. «Ich bin selbst gespannt, was es sein wird.» Der Blick in die Vergangenheit und die Gegenwart ist ungetrübt. Nach eigenen Angaben hat Christine von Arx in Lenzburg eine Traumstelle gefunden.
Glanzvolle Wiedereröffnung
Im letzten Herbst krönte sie ihr hiesiges Wirken. Ende September 2018 wurde das total umgebaute und restaurierte Museum als moderne Plattform der 15000-jährigen Geschichte der Stadt Lenzburg glanzvoll wiedereröffnet.
Sie sei danach nicht in ein Loch gefallen: «Nach dem Umbau gab es keine Leere. Es gibt immer noch viele spannende Aufgaben. Und der nächste Fünf-Jahres-Plan ist gemacht.» Also ein überraschender Abgang auf dem Höhepunkt, der für die stets aufgestellte und rundum geschätzte Christine von Arx stimmt, aber im 14-köpfigen Mitarbeiterteam und in der Öffentlichkeit etwelche Irritationen hinterlässt.
Gegenseitig Potenziale erkannt
Stiftungsratspräsident Urs F. Meier bedauert den Rücktritt, bringt aber «das nötige Verständnis auf». So weit die offizielle, floskelhaft wirkende Einschätzung, der wenig später ein «Es tut ein wenig weh» folgt. «Eine bessere Beziehung als die unsere kann man nicht haben», sagt Meier und blickt zurück zur Anstellung. Damals, im Jahr 2006, habe man das Potenzial der jungen Christina Lustenberger, wie die Frau aus dem Luzerner Seetal noch hiess, erkannt.
Die inzwischen zweifache Mutter Christine von Arx, die nun aus der Region Basel jeweils nach Lenzburg zur Arbeit pendelt, erkannte schon beim Stellenantritt das Potenzial des Dornröschenschlosses namens Burghalde: «Ich habe ein ganz feines, etwas verträumtes Haus angetroffen – ganz nach meinem Geschmack.»
Hier habe sie ihre Vielseitigkeit einbringen können: «Man darf für vieles zuständig sein.» Mit ihrer offenen Art kam sie im Städtchen gut an. Eine Wertschätzung, die auf Gegenseitigkeit beruht: «Ich fühle mich der Stadt und der Region sehr verbunden.»
Es muss weitergehen. «Das Feld ist bestellt», sagt Urs F. Meier. Und spricht von einer «Herausforderung», wenn er an die Nachfolgeregelung denkt.