Alles wirkliche Leben ist Begegnung, Teil 8

Illustration: mky

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Horst Hablitz

Horst Hablitz

Schauen Sie noch täglich die Tagesschau? Lesen Sie noch «richtige» Zeitungen? (Nein, nicht nur die Push-Meldungen auf dem Handy und die marktschreierische Morgenzeitung im ÖV!) Denken Sie vielleicht, dass Achtsamkeit und politische Tagesaktualität nicht zusammenpassen? Dass sich Meditation nicht gut verträgt mit Aktion? Dass das Leben im «Hier und Jetzt» gänzlich auf Hoffnung für die Zukunft – also Zuversicht – verzichten muss?

Da habe ich eine ganz andere Meinung. Eine achtsame Lebenshaltung bedeutet nicht Nabelschau, Egozentrismus und Weltflucht, sondern «bemerken, was geschieht – und erinnern, was hilft und heilt» (Sylvia Wetzel). Achtsamkeit ist für mich vielmehr die Kraftquelle, aus der ich in der Ruhe schöpfen kann, um aktiv im Leben bestehen zu können. Ohne Einatmen kein Ausatmen – und umgekehrt. So einfach ist das.

Bezogen auf die aktuelle Weltlage bedeutet das für mich: hinzusehen, nachzudenken und politische Farbe zu bekennen. Und sich – je nach Neigung und Talent – für die menschliche Sache, für die «Biophilie» (die Liebe zum Lebendigen, Erich Fromm) zu engagieren. Anstatt sich in Trübsal und Pessimismus von der Welt abzukehren und den Kriegstreibern und Schwarzmalern das Feld zu überlassen.

Wir haben genug von den Dystopien namhafter Autoren gelesen und vielleicht bei Netflix gesehen. Es wird Zeit, aktiv, achtsam und zuversichtlich daran mitzuwirken, eine wirklich «schöne neue Welt» aufzubauen – einen neuen Garten Eden anzupflanzen. Und das meine ich ernst und ohne jeden Zynismus.

«Tipp zum Alltag». Hier schreiben Dozenten des CAS-Studienlehrgangs Achtsamkeit in Lenzburg jeweils in der letzten Ausgabe des Monats über psychologische Aspekte im Alltag. Die Autoren wechseln sich ab.

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