1. Sitzung nach den Sommerferien/gelebte Demokratie

René Fiechter

Erste Sitzung nach den Sommerferien. Der Grossratssaal füllt sich, die Parlamentarierinnen/ Parlamentarier sind voller Freude und Energie, um ihre Arbeit wieder aufnehmen zu können. 35 Geschäfte warten auf uns. Die ersten Minuten sind aber besinnlich. Es wird zweier verstorbener alt Grossratsmitgliedern gedacht. Danach erfolgt die Inpflichtnahme einer Oberstaatsanwältin im feierlichen Akt.

Zum Tagesgeschäft. Es wird rege diskutiert. Die Redner stellen ihre Standpunkte fair und eloquent vor. Die Diskussion kommt in Fahrt. Themen aus dem Departement Gesundheit/Volkswirtschaft und Inneres, dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt sowie parlamentarische Initiativen und Anträge auf Direktbeschluss werden rege erörtert und beschlossen. Die Freude, am Puls der politischen Entscheide zu stehen, kann bei jedem Votanten gespürt werden. Das Traktandum «Motion», eingebracht durch die SVP-Fraktion, betreffend Bezahlkarte anstelle von Bargeld für Asylbewerber und vorläufig Aufgenommene wird besonders rege diskutiert. Die Abstimmung fällt mit einer Stimme Differenz äusserst knapp aus. Das ist direkt gelebte Demokratie. Während der weiteren Diskussionen muss die Grossratspräsidentin das Plenum zur Ruhe ermahnen, da zwischenzeitlich das Feuer der Votanten auf die Grossrätinnen/Grossräte überschwappt. Das Mittagessen wird vor dem Grossratsgebäude kredenzt. Es werden von der Aargauischen Kantonalbank Wurst, Brot und Risotto sowie zum Abschluss eine feine Aargauer Rüeblitorte offeriert. Während des Essens werden die Diskussionen vom Vormittag aufgenommen und weiterverfolgt. Politik hört selbst beim Essen nicht auf.

Zusammenfassend festgehalten: Im Grossen Rat zeigt es sich, wie die unterschiedlichen Parteien ihre Meinungen vertreten, teils leise, teils laut und ausufernd, aber immer sachlich. Wichtige Themen, eloquente Votanten, rege Diskussionen und teilweise knappe Entscheide. Das ist gelebte Demokratie und ich bin stolz, einen kleinen Teil dazu beizutragen.

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