Zusatzkredit: Genehmigung mit Zähneknirschen

Fahrwangen Es ging an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung von Fahrwangen um einen Zusatzkredit von rund 3 Mio. Franken. Mürrisch wurde der Kredit von der Bevölkerung goutiert. Es gab zudem ein neues Parkierungsreglement.

Simone Diem Kabiri führte durch das Traktandum des Zusatzkredites. Foto: Rinaldo Feusi

Vergangene Woche, am Freitag, fand in Fahrwangen die ausserordentliche Gemeindeversammlung zum Zusatzkredit für das SeReal-Schulhaus statt. Die 3 Millionen wurden grossmehrheitlich, aber im Unmut über die Summe und darüber, wie der Gemeinderat kommunizierte, angenommen. Frau des Abends war Simone Diem Kabiri. Ihre Resilienz und Besonnenheit führte das Schiff durch die stürmische Zeit. «Es ist nicht mein erfreulichstes Geschäft, aber sicher eines meiner wichtigsten», begann sie ihre Erläuterungen.

Anfängliche Zuversicht und spätere Frustration

Für das Bauprojekt wurde im Herbst 2021 ein Baukredit von 13,3 Mio. Franken gesprochen. Gemäss Gemeinderat führten aber unvollständige Planungsunterlagen dazu, dass sich die Baubewilligung stark verzögerte. Die Bauausschreibungen fielen deswegen in die Teuerungswelle und die Pandemie. Man errechnete einen Mehraufwand von rund 3 Mio. Franken. Am Freitag ging es nun darum, dem Nachkredit zuzustimmen. Das Thema schien aber durch zu sein bei den Fahrwangerinnen und Fahrwangern. Von 1445 Stimmberechtigten erschienen 50. Und viele dieser 50 kamen, um noch ein letztes Mal Dampf abzulassen. Das gaben zwei der Einwender auch zu. Es sei nicht die feine Art gewesen, wie mit Mitgliedern der ursprünglichen Baukommission umgegangen worden sei.

SeReal führte wohl zu Rochaden im Gemeinderat

Besonders die Kommunikation vonseiten des Gemeinderates wurde kritisiert. So seien zum Beispiel Flyer mit wichtigen Informationen nicht versendet worden.

Simone Diem Kabiri meinte dazu, dass das sicher nicht die Idee gewesen sei. Rückendeckung bekam sie vom Ratskollegen Christian Tschannen. «Dass der Gemeinderat in einer neuen Konstellation auftritt, hat einen Grund», meinte er trocken. Denn es kam zu Veränderungen: Gemeindeammann Patrick Fischer gab seinen Rücktritt 2023 bekannt. Silvan Zülle zog als neuer Gemeindeammann nach und neu im Rat anwesend war Thomas Baumann.

Schliesslich wurde das leidige Traktandum ungern angenommen. Viel mehr blieb auch nicht übrig. Ein Projektstopp zu diesem Zeitpunkt hätte längerfristig zu weit mehr Kosten geführt. Ebenso hätte ein «Nein» ein schlechtes Licht auf die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit geworfen.

Neues Parkierungsreglement wurde angenommen

Ebenfalls musste der Souverän über das Parkierungsreglement abstimmen. Das alte stammt noch aus 2006. Das neue stand im November letzten Jahres an. Allerdings fehlte die Empfehlung des Preisüberwachers.

Besonders ist am neuen Reglement, dass es auf die SeReal-Schule abgestimmt worden ist. So kommt es, dass die Parkplätze beim Alten Postplatz und die der Mehrzweckhalle von 6 bis 18 Uhr ausschliesslich dem Schulbetrieb dienen sollen. Auch dieses Traktandum wurde grossmehrheitlich angenommen.

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