Hohe Wellen in der Seetaler Zentrumsgemeinde

Seon Viel war im Vorfeld über die diesjährige Gemeindeversammlung geredet worden. Man wartete mit Spannung auf Traktandum 5, Verkauf der Parzelle 728 und der angrenzenden Parzellen 729 und 730.

Hans Peter Dössegger erlitt weiteren Rückschritt. Nachdem an der letzten Gemeindeversammlung ein Planungskredit für das Seetalschulhaus abgelehnt wurde, war der Souverän nun auch nicht mit einem Verkauf einverstanden. Die Gemeinde bleibt auf den Kosten sitzen. Foto: Alexander Studer

Sowohl das Protokoll, der Rechenschaftsbericht 2024 und die Rechnung 2024 passierten einstimmig an der vergangenen Gemeindeversammlung in Seon. Dank höherer Steuererträge schliesst die Rechnung mit einem Gewinn von 730000 Franken um rund 600000 Franken höher als budgetiert. Sorgen bereitet das Hallenbad mit einer Nettoschuld von rund 9,5 Mio. Franken. Das Defizit fiel mit 184000 Franken höher aus als budgetiert. Am 14. September wird das Hallenbad trotzdem zum 50. Geburtstag einladen. Ohne grössere Diskussion ging das Projekt Glasfasernetz Seon-Egliswil über die Bühne. Die vier Partner Seon, Egliswil, Technische Betriebe Seon und Yetcom AG beteiligen sich mit je 50000 Franken am Aktienkapital, haben entsprechend Stimmrecht und Einsitz im Verwaltungsrat. Alle vier Aktionäre stellen je ein langfristiges und verzinstes Darlehen von 250000 Franken zur Verfügung. Alle bewohnten Liegenschaften werden bedient und es ist fürdie Bevölkerung kostenlos. GemeinderatWalti ist voll des Lobes für das Projekt, das bis Ende 2030 erstellt sein wird. Egliswil hat an der Gemeindeversammlung bereits zugestimmt.

Seetalschulhaus: quo vadis?

Nachdem an der letzten Gemeindeversammlung ein Planungskredit für die zukünftige Nutzung des Seetalschulhauses äusserst knapp abgelehnt wurde, präsentierte der Gemeinderat diesmal eine neue Vorlage: Verkauf des Schulhauses samt Nachbarparzellen für total 2,9 Mio. Franken oder dem Meistbietenden. Die Diskussionen waren teils sehr emotional: «Man sollte an die künftige Generation denken», «der Platzbedarf für die Verwaltung». «Warum verkaufen, der Liegenschaftswert wird sicherlich in der nächsten Zeit noch steigen», waren nur einige der Einwände. Verkauf im Baurecht wäre eine Option, meinte ein Votant.

Gemeindeammann Hans Peter Dössegger bereitet die Schuldenentwicklung der Gemeinde Kopfzerbrechen. Ein Verkauf hätte die Verschuldung gemindert, und mit den beschlossenen Investitionen in den nächsten Jahren wäre ein Steuerfuss von 108 Prozent nicht zu halten sein. Viel Applaus erhielten die Votanten und der Souverän folgte eindeutig den Gegnern, mit 87 zu 43 Stimmen wurde der Antrag des Gemeinderats abgelehnt. Gemeindeammann Dössegger tritt nach 29 Jahren im Gemeinderat nicht mehr an. Es wird an seinem Nachfolger und dem Gemeinderat sein, eine mehrheitsfähige Lösung zu finden.

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