Von Chilbi bis Kosmos: Lenzburg ist «Heimat»
Lenzburg in «10 vor 10». Lenzburg im «Regi». Lenzburg im «Hochparterre». Lenzburg auf «SRF 2 Kultur». Nie ist die Stadt in den Medien präsenter, als wenn die Stiftung Stapferhaus eine neue Ausstellung eröffnet.

Heimat. Eine Grenzerfahrung» heisst der neueste Wurf der Stapferhaus-Crew. In gewohnter Manier werden die Besucher spielerisch animiert, sich mit einem Gegenwartsphänomen zu beschäftigen. Zum letzten Mal ist das Zeughaus Schauplatz einer solchen Ausstellung und mit dem Riesenrad hat der Westteil der Stadt gleich ein neues Wahrzeichen für die nächsten 53 Wochen erhalten.
«Heimat» als Begriff habe Hochkonjunktur, sagte Stapferhaus-Leiterin Sibylle Lichtensteiger am Eröffnungstag: «Und dies ist für uns ein Grund, genauer hinzuschauen.» Und in der Tat: Heimat ist viel. Ein Gefühl? Ein Ort? Eine Erinnerung? Eine Utopie? «Jeder muss sich selbst seine Heimat immer wieder neu erschaffen», ist Lichtensteiger überzeugt.
Denkanstösse oder Muster liefern die 1000 Menschen, die die Ausstellungsmacher im letzten Jahr auf 12 Chilbenen zwischen St.Gallen und Montreux zu «ihrer» Heimat befragt haben.
Das Bild der Chilbi taucht nun wieder auf; nicht nur mit dem Riesenrad. Die Besucher erhalten am Eingang ein Säckli mit Jetons für Luna-Park-Bahnen. Dafür kann man sich beispielsweise im Heimat-Universum verorten lassen: Antworten auf im weitesten Sinne heimatliche Fragen werden für einen am Schluss individuell ausgedruckten Heimatschein ausgewertet: Wo steht man im Spannungsfeld von Nähe/Distanz und Wandel/Dauer?
Noch vorher kann man abheben. Mit einer Virtual-Reality-Brille gehts mit einer Rakete raus in den Kosmos. Kurz nach dem Start steigt man neben dem Riesenrad vorbei in die Höhe. Sieht alsbald das Schloss immer kleiner werden; die Schweiz, die Ozeane, die Erde, unser Sonnensystem. Plötzlich schwebt ein wunderschöner Apfel vorbei. Man kann ihn nicht packen. Ist «Heimat» das Paradies? Auf ewig?