Rekordwärme und Winterstürme

Region Zwar ist es Februar, doch herrschen Temperaturen wie im Frühling. Zudem braust ein Sturm nach dem anderen übers Land. Wärme und Winterstürme gehen Hand in Hand.

<em>Die Natur reagiert:</em> Seit Anfang Februar blüht bereits dieses Meer von Krokussen in Lenzburg. Foto: Andreas Walker
<em>Die Natur reagiert:</em> Seit Anfang Februar blüht bereits dieses Meer von Krokussen in Lenzburg. Foto: Andreas Walker

Wer an einem der letzten schönen Tage draussen war, bemerkte sofort den fortgeschrittenen Frühling. Balzgesänge der Vögel erfüllen die Luft, die Sonne sorgt bereits mit ihren Strahlen für angenehm warme Frühlingstemperaturen und Schnee ist im Flachland schon lange keiner mehr da. Diese Situationen lassen einen schnell vergessen, dass es immer noch Februar ist. Normalerweise herrscht zu dieser Zeit klirrende Kälte mit Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt.

Wärme treibt die Winde an

Doch diese Kälte fehlt seit Winteranfang. Der Dezember und der Januar waren in der Region fast zwei Grad zu warm im Vergleich zum langjährigen Mittel. Die erste Februarhälfte brachte sogar Temperaturen, die fast fünf Grad wärmer waren als normal. Die Natur reagiert darauf mit einem Meer von Frühlingsblumen, etwa mit einer Wiese mit Krokussen in Lenzburg.

Dass in den letzten Wochen mehrere Winterstürme übers Land fegten, hängt direkt mit der Wärme zusammen. Im Winter ist der Temperaturunterschied zwischen Äquator und Nordpol am grössten.

Die Erdatmosphäre arbeitet wie eine Wärme-Kraft-Maschine, indem sie die Bewegungsenergie aus den Temperaturunterschieden produziert. Deshalb wird die winterliche Grosswetterlage oft von ausgeprägten Sturmtiefs beherrscht, die sich über dem Atlantik zusammengebraut haben und Winde von über 200 Kilometern pro Stunde produzieren können.

In diesem Winter befinden wir uns immer wieder auf der Vorderseite von Tiefdruckgebieten, die mit einer Südwestströmung sehr warme Luft zu uns steuern. Ein Kältehoch, das sich schützend über Mitteleuropa legt und uns die Winterstürme vom Leib hält, fehlte bisher.

Wie im Winter 1989/1990

Auch vor 30 Jahren entwickelte sich im überdurchschnittlich warmen Winter 1989/1990 eine Serie von aussergewöhnlichen Sturmtiefs.

Der Sturm Vivian wütete vom 25. bis zum 27. Februar 1990 in weiten Teilen Europas und in der Schweiz und forderte 64 Todesopfer. In den Schweizer Alpen wurden Spitzenböen von bis zu 268 Kilometer pro Stunde (Grosser Sankt Bernhard), im Flachland verbreitet bis 160 Kilometer pro Stunde registriert.

Solange diese überdurchschnittliche Wärme im Winter anhält, muss also weiterhin mit stürmischen Winden gerechnet werden.

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