Hammerschmiede wie Phönix

Seengen Die Sanierung der Hammerschmiede Seengen ist auf der Zielgeraden. An der GV des Trägervereins wurde bekannt, dass die Einweihung für den 1. Juni geplant ist.

<em>Noch eingerüstet, aber bald fertig:</em> Die sanierte Hammerschmiede in Seengen wird am 1. Juni eingeweiht. Foto: Fritz Thut
<em>Noch eingerüstet, aber bald fertig:</em> Die sanierte Hammerschmiede in Seengen wird am 1. Juni eingeweiht. Foto: Fritz Thut

Die 1796 erbaute Hammerschmiede im Seenger Oberdorf, die heute zum Landmaschinenbetrieb R. Sandmeier AG gehört, ist ein Bijou der Handwerksgeschichte. Doch nach dem Bruch des zentralen Wellbaums, der das schweizweit grösste wasserbetriebene Hammerwerk mit fünf so genannten «Bären» antreibt, war es seines Herzstücks beraubt.

Der 2015 gegründete Verein Hammerschmiede Seengen setzt sich für die Sanierung und damit den Erhalt des historisch wertvollen Prunkstücks ein. Einerseits beschafft er die nötigen Mittel, andererseits legen Mitglieder auch konkret Hand an, wenn es darum geht, Raum, Einrichtung und Geräte wieder in einen repräsentablen Zustand zu bringen.

Zentraler Wellbaum

Neben der Restaurierung des über die Jahrzehnte tüchtig verkalkten Wasserrades war die Beschaffung eines neuen Wellbaums zentral. Gefertigt aus französischer Eiche traf dieses Kernstück letztes Jahr ein und wurde in einer aufwendigen Aktion in den Schmiederaum eingeführt.

Bereits unmittelbar vor der Generalversammlung 2018 konnten die Mitglieder des Trägervereins und am hier begangenen Jubiläum zum 75-jährigen Bestehen der kantonalen Denkmalpflege ein grösserer Interessentenkreis den neuen Wellbaum in Aktion verfolgen. «Diese Demonstrationen waren ein wenig ein Bluff», musste das für technische Belange zuständige Vorstandsmitglied Hans Rudolf Widmer an der jüngsten GV in der Bäsewirtschaft Roos einräumen.

Der Wellbaum lief damals unrund, «hüpfte» und korrespondierte nicht optimal mit den Hämmern. «Inzwischen haben wir die Sache im Griff», so Widmer an der GV. Weil auch die baulichen Vorkehrungen – die Statik des Gebäudes musste im Hinblick auf die erwarteten Besucher verstärkt werden – auf der Zielgerade sind, geht die Sanierung zügig dem Ende entgegen.

Einweihung am Mühlentag

Vereinspräsident Jörg Leimgruber verkündete das von vielen sehnlichst erwartete Datum. «Die Einweihung ist vorgesehen für Samstag, 1. Juni, den nationalen Mühlentag.» Ab 10 Uhr steht dann die wie Phönix aus der Asche auferstandene Hammerschmiede der Öffentlichkeit zur Besichtigung offen.

Auch die Finanzierung der auf 750000 Franken veranschlagten Sanierung läuft wie geplant. Kassierin Marianne Wildi vermeldete an der GV einen Saldo von 174000 Franken per Ende 2018 und blickte zuversichtlich voraus: «Wir sind gut unterwegs.»

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