Ein neues Bijou in Böju
Beinwil am See Die Vergrösserung des Fussballplatzes tangiert auch die seeseitig angrenzende kommunale Naturschutzzone. Ein Grund mehr, sie anzupassen und aufzuwerten.
Beinwil am See hat eine Chance gepackt. Mit der Vergrösserung des Fussballfeldes in der Staadmatt wurde die kommunale Naturschutzzone angeknabbert. Sie musste in der räumlichen Abgrenzung angepasst werden.
Ausgelöst wurden die Eingriffe durch die Richtlinien des Fussball-Verbands. Denn das Fussballfeld neben der Badi weist eine Grösse von 90 mal 55 Meter auf, zu wenig breit für Spiele in der 2. und 3. Liga. Es ist dem Projektverfasser gelungen, das Spielfeld auf die Minimalbreite von 57,6 Meter zu vergrössern. Ferner konnte die Einwohnergemeinde das erforderliche Land erwerben. Hätte das Spielfeld nicht vergrössert werden können, hätte der Fussball-Verband den Spielbetrieb einstellen lassen.
Das Dorf hat sich gleichzeitig mit der Verbreiterung des Spielfeldes der angrenzenden Böschung und der flachen Feuchtwiese angenommen. Dem aufmerksamen Wanderer auf dem Seeuferweg ist längst aufgefallen, dass die Naturschutzzone grosses Aufwertungspotenzial besitzt, da sie stark verbuscht und die Tümpel verlanden.
Neu drei Flachwasser-Tümpel
Als Landschaftsarchitekt wählte der Gemeinderat Victor Condrau, Inhaber des Büros DüCo GmbH, Niederlenz. Der Fachmann zeigte auf, mit welchen Elementen die neu geschüttete Böschung naturnah und optisch attraktiv bepflanzt und gestaltet werden kann. Mit Silberweiden und Schwarzpappeln entlang des Ballfängers wurden der Fussballplatz und seine Infrastruktur landschaftlich vorteilhaft eingebunden. Im Weiteren gewähren einheimische Heckensträucher Sichtschutz und werten die Böschung ökologisch auf. Vorgesehen waren zudem einzelne Strukturelemente wie Asthaufen, Wurzelstrünke und Einzelbüsche. Ausgeführt wurden die Arbeiten durch ein Seetaler Gartenbauunternehmen und eine Arbeitsgruppe des Natur- und Vogelschutzvereins Böju.
Der angrenzende, flache Teil der Naturschutzzone wurde aufgewertet mit drei Flachwasser-Tümpeln, Kopfweiden und Heckensträuchern wie Faulbaum, Kreuzdorn, Pfaffenhütchen, Gewöhnlicher Schneeball, Roter Holunder, Schwarzer Holunder. Überalterte und exotische Sträucher wurden ersetzt. «Durch diese Massnahme können wichtige Zielarten wie Gelbbauchunke oder Zauneidechsen gefördert werden», erklärt Victor Condrau, der mit den kantonalen Fachstellen Gespräche geführt hat. Die Umsetzung überzeugt und verdient als Bijou bezeichnet zu werden.
Ende August feiert der FC Beinwil am See die Wiedereröffnung des Fussballplatzes. Da darf auch die aufgewertete Naturschutzzone bei einem Glas Wein gewürdigt werden.