Auszeichnung für Kurzfilm
Möriken-Wildegg Jährlich vergibt «Kultur macht Schule» die Auszeichnung Funkenflug. Heuer wurde die Kreisschule Chestenberg, nebst vier anderen Schulen, prämiert.
Die Auszeichnung war eine Überraschung für die Schüler, wurde doch der Kurzfilm «Fa** j* Helmat» vor über einem Jahr realisiert, aber erst diesen April der Funkenflug-Jury eingereicht. Die Prämierung freut uns, macht uns stolz», sagt Michael Steiner, Theaterpädagoge. Im Freifach Theater wird normalerweise ein partizipatives Theaterstück erarbeitet, das öffentlich aufgeführt wird. Coronabedingt war dies nicht möglich. Deshalb entschied man sich, einen Kurzfilm zu drehen, der bisher lediglich an Verwandte und Bekannte weitergereicht wurde. «Umso grösser die Freude über die Auszeichnung», betont Steiner. Kommentar der Fachjury: Mit dem Projekt «Fa**j* Helmat» ist der Kreisschule Chestenberg die fantasievolle Umsetzung eines Kurzfilms gelungen, der in selbstironischer Erzählform und mit theatralen Mitteln realisiert wurde.
Den Zustupf von 5000 Franken könne man gut brauchen, er ermögliche es, zwei weitere Projekte aufwerten zu können, betont Steiner. «Für den Bühnenbau werden wir nun jemanden beauftragen können, was uns entlastet», sagt er.
Die Idee, in Anlehnung an den Film «Fack ju Göhte», eine Auseinandersetzung mit der Beziehung Lehrer–Schüler anzuregen, stammt von Michael Steiner. Die Erarbeitung des Stoffs, das Schreiben der Szenen und das Filmen übernahmen zu grossen Teilen die Schüler. «Schlussendlich hat es plötzlich pressiert. Die Motivation war aber hoch, weshalb gewisse Schüler ihre Texte sogar zuhause fertig schreiben wollten», sagt Steiner.
Im Film geht es um die chaotische Klasse 10B, die kein Lehrer betreuen will. Zeki Müller, der wegen eines Banküberfalls im Gefängnis war, kommt unverhofft zur «Ehre», die 10B zu unterrichten. Seine unkonventionellen pädagogischen Methoden zeigen Wirkung. Zudem hält er der Lehrerin Lissy die Stange, die von den Schülern gemobbt wird. Und natürlich wird thematisiert, was einen guten Lehrer oder eine gute Schülerin ausmache.
Es sei immer schön zu erleben, wie sich Jugendliche aus unterschiedlichen Klassen zusammenfänden und sich gegenseitig unterstützten. Dies auch dann, wenn sie persönliche Differenzen hätten. Bei der Theaterarbeit sei davon nichts zu spüren, alles laufe professionell. Professionell kommt der Kurzfilm daher, dies auch dank dem Schnitt, dem sich Tatjana Steinbichl angenommen hat. Steinbichl ist Schauspielerin und Leiterin des Jugendtreffs Choo. Geplant ist, «Fa** j* Helmat» am 1. Oktober einem breiteren Publikum vorzustellen. Details folgen.