Abschied vom OK-Team
Das Organisations-Team vom Kerzenziehen des Elternvereins Lenzburg organisiert den Anlass 2017 zum letzten Mal. Die Nachfolge ist noch offen.
Das Kerzenziehen des Elternvereins Lenzburg im Tommasini hat Tradition. Seit 35 Jahren tauchen Erwachsene und Kinder im November und Dezember in Lenzburg die Dochte ins Wachs. Vergangenes Jahr verbrauchten die Kerzenzieher rund 600 Kilogramm Wachs. Um die Kundschaft muss sich der Elternverein keine Sorgen machen, wohl aber um die Zukunft des Organisations-Teams.
Das sechsköpfige Kerzenzieh-Team rund um Patrizia Scholtysik, welche bereits seit zehn Jahren das Zepter in der Hand hat, zieht sich geschlossen zurück. «Es ist Zeit für frischen Wind beim Kerzenziehen, neue Ideen und ein neues Netzwerk», sagt Scholtysik, deren Kinder mittlerweile fast erwachsen sind. Seit zwei Jahren versuchen sie und ihre Crew, das Zepter fliessend in junge Hände zu geben, doch das klappt nicht. «Wir hätten schon letztes Jahr gerne den Event mit den Nachfolgern durchgeführt.» Das Problem: Die Suche nach Nachfolgern blieb erfolglos.
Schwerer Stand für unbefristete Ämter
Woran liegt das? Josephina Vogelsang, Präsidentin vom Elternverein, erklärt sich den Mangel an Freiwilligen für gewisse Ämter beim Elternverein mit gesellschaftlichen Veränderungen. «Heute sind die meisten Mütter, neben der Familienarbeit, auch noch berufstätig. Die Leute haben immer weniger Zeit, folglich muss ein freiwilliges Engagement im ganzen Gefüge Sinn machen.» Der Elternverein spüre diese Veränderung besonders, da die meisten ehrenamtlich Tätigen im Verein Mütter sind. An Freiwilligen fehlt es aber nicht generell, im Gegenteil. Einsätze, die einen Nutzen mitbringen, wie etwa für die Aktivnachmittage, und zeitlich begrenzt sind, sind laut Vogelsang beliebt. Einen schweren Stand hätten hingegen unbefristete Ämter wie die Vorstandsarbeit.
Attraktivitätssteigernd sei, wenn die Mütter die eigenen Kinder mitnehmen könnten, weiss Vogelsang. Dies wäre für den Einsatz beim Kerzenzieh-Team der Fall. «Die Kinder sollten aber älter sein und sich selber beschäftigen können», rät Scholtysik. Auch die Anforderungs-Hürde an künftige Mitglieder des OKs sind meisterbar: «Jemand sollte offen auf Menschen zugehen können und jeweils im November und Dezember zwei bis drei Wochen Zeit mitbringen.» Die Nachfolger können auf ein grosses Netzwerk an freiwilligen Helfern und auf bewährte Abläufe zurückgreifen.
Für das scheidende Team haben sich die vielen Freiwilligeneinsätze gelohnt. Die sechs Frauen blicken «auf eine tolle Zeit mit vielen wertvollen Kontakten» zurück. Etwas wehmütig fasst Scholtysik zusammen: «Es war eine schöne Zeit.» Ab dem 22. November startet das Team in seine letzte Kerzenzieh-Saison. Hoffentlich nicht die letzte für die Teilnehmer.