10000er-Feier ohne Jubilar

Anstossen aus Anlass von «Lenzburg 10000». Die statistische Stadtwerdung wurde in der Brasserie Barracuda gefeiert. Es fehlten der Jubilar und viele Neuzuzüger.

Wer ist der Zehntausendste? Apéro zur statistischen Stadtwerdung von Lenzburg im «Barracuda». Foto: Chris Iseli
Wer ist der Zehntausendste? Apéro zur statistischen Stadtwerdung von Lenzburg im «Barracuda». Foto: Chris Iseli

Das Ereignis war einmalig – nicht nur «ganz selten», wie Stadtammann Daniel Mosimann einleitend festhielt. Nur einmal durchbricht eine Gemeinde jene Marke bei der Einwohnerzahl, die sie statistisch zur Stadt macht. Dies hat natürlich bei einem Gebilde, das bereits vor 711 Jahren von Herzog Friedrich «dem Schönen» von Österreich das historische Stadtrecht erhielt, einen ganz besonderen Reiz.

Mosimann wertete das historische Stadtrecht höher als das statistische: «Das ist etwas ganz Besonderes.» Immerhin boten die aktuell 10125 Einwohner Anlass zu einer besonderen Feier. Die gesamte Stadt war am letzten Freitag zum Stadtapéro namens «Lenzburg 10000» in die Brasserie Barracuda im neuen Stadtquartier «Im Lenz» geladen.

Marketingchance verpasst

Schnell tat man sich an kleinen Häppchen gütlich und prostete einander mit auswärtigem Wein in Plastikgläsern zu. Spätestens während der Ansprache des Stadtammanns wurde klar, dass der Hauptgast, der 10000. Einwohner oder die 10000. Einwohnerin, fehlte. Die Stadt hatte darauf verzichtet, einen Jubilar zu bestimmen. Bei aller Elektronik und Datentechnik in den Registern ist es unmöglich, einen Einwohner einer genauen Zahl zuzuordnen. Dies ist auch andernorts so, doch dort bestimmt der Gemeinderat jeweils einen repräsentativen Jubilar.

Lenzburg hat hier eine marketingmässige Chance vertan. Man hätte beispielsweise die Bewohner 9995 bis 10005 bestimmen können, stellvertretend für das schnelle Wachstum neuer Quartiere der letzten Jahre. Wie Mosimann richtig bemerkte, bietet diese Prosperität auch negative Punkte: «Aber wo Licht ist, ist auch Schatten.» Er denke da vor allem an Probleme bei der Verkehrsinfrastruktur.

Hätte man Jubilare eingeladen, wären am Apéro die Neuzuzüger zusammen mit ihren Angehörigen besser vertreten gewesen. So blieb das alte «Tout Lenzbourg» weitgehend unter sich. Und am Schluss blieben vielen Häppchen übrig.

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