Wenn einen die Reiselust wieder packt

Reiselust Ob ans Meer, auf eine Safari, ein Aufenthalt in einem Mobile Home oder Flussfahrten mit dem Hausboot – die Menschen wollen offenbar wieder reisen. Das ist das Fazit einer kleinen Umfrage bei drei Reisebüros aus der Region.

Dürfte so manches Herz höherschlagen lassen: Die neu eröffnete Anlage Abaton auf Kreta – im Angebot bei Oldenburg Reisen. Foto: Diamonde

Dürfte so manches Herz höherschlagen lassen: Die neu eröffnete Anlage Abaton auf Kreta – im Angebot bei Oldenburg Reisen. Foto: Diamonde

Beratung wird im Reisebüro grossgeschrieben, auch bei Knecht Reisen: Filialleiter Dominik Meyer im Gespräch mit Ulrike Wacker. Foto: Carolin Frei

Beratung wird im Reisebüro grossgeschrieben, auch bei Knecht Reisen: Filialleiter Dominik Meyer im Gespräch mit Ulrike Wacker. Foto: Carolin Frei

Kennt praktisch jede Wasserstrasse in Europa: Christoph Plaz von hausboot.ch. Foto: zvg

Kennt praktisch jede Wasserstrasse in Europa: Christoph Plaz von hausboot.ch. Foto: zvg

Feriengenuss pur: Für einmal sein eigener Kapitän sein. Foto: zvg

Feriengenuss pur: Für einmal sein eigener Kapitän sein. Foto: zvg

Grundsätzlich möchten wohl viele in die Ferien fahren, eine gewisse Unsicherheit ist aber immer noch zu spüren. Denn ob die Länder rund um die Schweiz auch ihre Massnahmen lockern oder gar aufheben, ist aktuell noch ungewiss», sagt Christoph Plaz von hausboot.ch in Seon. Seit Plaz 16 Jahre alt ist, verbringt er seine Ferien fast ausschliesslich auf Hausbooten.

«Ich kenne deshalb praktisch jede Wasserstrasse in Europa. Das wiederum ermöglicht mir, den Kunden individuelle Vorschläge zu unterbreiten. Ein alleinreisendes Paar hat sicherlich andere Erwartungen an solche Hausbootferien als etwa eine Familie mit kleinen Kindern», betont der Experte. Wer eher kurzfristig buchen möchte, wird keine Probleme haben, seine Ferienträume in Frankreich, Belgien, Holland und Italien zu realisieren. «In Deutschland sind die Hausboote im Juli jedoch bereits ausgebucht. Aber extrem schöne Routen gibt es etwa im Burgund oder im Elsass», betont Plaz.

Um ein Hausboot fahren zu dürfen, bedarf es keines Führerausweises. Vor Ort bekommt man eine theoretische und eine praktische Einführung. «Selbstverständlich bekommen die Kunden von mir schon vorab alle nötigen Informationen. Auf Wunsch berate ich die Interessenten auch gerne bei ihnen zuhause», sagt Plaz. 2019 hat er die Lokalität in Beinwil am See coronabedingt gekündigt, betreut seither die Kundschaft via Internet, Telefon und mit Hausbesuchen. «Das wird auch so bleiben, das Konzept hat sich bewährt.»

Der Hausbootexperte blickt zuversichtlich in die Zukunft. Diese Art von Ferien dürfte künftig noch mehr Zulauf bekommen. «Mit Hausbooten ist man extrem langsam unterwegs, kann jederzeit irgendwo anlegen und einfach die absolute Freiheit geniessen. Diese Entschleunigung wird – seit Corona – noch mehr geschätzt. Zudem findet man in jedem Hafen problemlos einen Anlegeplatz, kann einkaufen oder essen gehen.»

Dubai, Griechenland, Spanien

«Aktuell habe ich viele Anfragen. Reisen in den Nahen Osten, etwa Dubai, sind bei mir im Moment gefragt. Für die Sommermonate zeichnen sich Destinationen wie Griechenland oder Spanien als Renner ab», sagt Dennis Oldenburg von Oldenburg Reisen in Rupperswil. Allerdings seien nach wie vor auch Reisen mit dem Auto ins nahe Ausland ein Thema. Nebst Ferienhäusern seien Anlagen mit Mobile Homes im Trend.

«Solche Anlagen bieten Übernachtung mit Frühstück oder sogar Halbpension an», sagt Oldenburg. Auch Kreuzfahrten würden wieder ins Auge gefasst. Städtereisen hingegen würden eher für den Spätherbst gebucht.

«Etwas, das gerne übersehen wird, ist, dass die Preise im Internet und im Reisebüro gleich sind – einzig eine Dossiergebühr kommt dazu», betont Oldenburg. Dafür profitiere man von einer kompetenten Beratung und spare viel Zeit. Oldenburg Reisen versteht sich als mobile Reiseberatung. «Wir können überall beraten, beim Kunden zuhause oder online etwa über FaceTime. Das ist zeitgemäss und kommt gut an.»

Erste Südseereise verkauft

«Wir sind sehr zufrieden. Die Reiselust ist wieder da, die Anfragen nehmen stetig zu. Ich habe gerade die erste Südseereise – seit langem – verkauft», sagt Dominik Meyer von Knecht Reisen in Lenzburg. Beim Fernreise-Spezialisten sind aktuell Destinationen wie die Karibik, USA, Kanada oder Skandinavien ein grosses Thema. «Aber natürlich ist alles noch etwas verhalten, die Buchungen nicht mit denen vor Corona vergleichbar. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Reisebranche in drei, vier Wochen eine grosse Buchungswelle bevorsteht. Deshalb empfehlen wir unseren Kunden, sich bereits jetzt Gedanken zum Wunschferienziel zu machen und uns rechtzeitig aufzusuchen», sagt Meyer. Denn gewisse Destinationen dürften von der Flugkapazität her bald ausgelastet sein.

Auch bei Mietwagen könnten sich Engpässe abzeichnen. «In Portugal stehen nur 50 Prozent der Kapazitäten im Vergleich zu 2019 zur Verfügung», betont er. Das liege einerseits daran, dass die Flotte wegen Corona verkleinert wurde und andererseits Neuwagen wegen fehlender Bauteile lange Lieferzeiten hätten. Zudem könnte es sein, dass die Preise für Ferienreisen längerfristig etwas anziehen, da die Nachfrage das Angebot übersteigen könnte.

Es macht also durchaus den Anschein, als ob die Reiselust zurückgekehrt sei. Und damit ein Stück Freiheit.

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