Wenn der Vorgesetzte auf dem Förderband davonfährt

Intensive Projektwoche: Schüler bei den Proben zu «Hermes». Foto: Deborah Bläuer
Intensive Projektwoche: Schüler bei den Proben zu «Hermes». Foto: Deborah Bläuer

Schultheater Jedes Detail muss stimmen: Wer wo steht, zu welchem Zeitpunkt das Handy klingelt und auch der Texteinsatz muss punktgenau erfolgen. Konzentriert lauschen die Schüler den Anweisungen von Tarzis Lüscher, dem Leiter des Theaterprojektes. Am Samstag ist es so weit, dann werden sie mit «Hermes» Premiere feiern.

Das Stück handelt vom Paketkurier Herr Knapp, der sich mit seiner Frau und seinen Kindern nicht ganz mühelos durchs Leben schlägt. Die Szene wird gleich nochmals geübt. Ein Scheisswochenende sei es gewesen, sagt der eine Schüler zum anderen, während die beiden anfangen, Pakete auf ein Förderband zu legen. Jetzt betreten zwei weitere Personen die Szene; der Vorgesetzte mit Herrn Knapp im Schlepptau. Er stellt ihn als neuen Mitarbeiter vor. Doch dann klingelt das Handy. «Es hat eine Beschwerde gegeben? Das ist nicht gut», sagt der Vorgesetzte ins Telefon, vertraut Herrn Knapp seinen Mitarbeitern an, hüpft aufs Förderband und fährt davon.

350 Kartons als Bühnenbild

Traditionellerweise wird das Theater von den Schülern der Abschlussklassen der Oberstufe Lenzburg aufgeführt, die das Freifach Theater gewählt haben. Die aktuelle Projektwoche nützen die Schüler für intensive Proben und Vorbereitungen. Den Grossteil der Kostüme haben sie selbst organisiert, die 350 Kartonschachteln fürs Bühnenbild hat hingegen die Firma Antalis AG gespendet, aber aufbauen mussten sie natürlich die Jugendlichen selbst.

Neben den 17 Schauspielern sind zwei Schüler für die Technik zuständig. Zudem gibt es eine Liveband, die das Theater stellenweise musikalisch begleitet. Dafür haben einige der Mitwirkenden extra ein Instrument spielen gelernt. «Es ist beeindruckend, wie sich die Schüler ins Zeug legen», staunt Guido Siegenthaler, der das Freifach Theater der zweiten Oberstufe leitet und beim Projekt der Abschlussklassen mithilft. Manchmal werde bis neun, zehn Uhr abends geprobt, berichtet er. Auch das Engagement von Tarzis Lüscher, der das Stück selbst geschrieben hat, beeindruckt ihn.

Etwas wehmütig sei er schon, sagt Tarzis Lüscher, der heuer das Theaterprojekt zum letzten Mal leiten wird, da er bald in Pension geht. Aber das Projekt komme in gute Hände meint er mit Blick auf seine Nachfolger Guido Siegenthaler und Nicole Koch. «Ausserdem ist neuer Wind immer gut», fügt der Bezirksschullehrer an. Er ist ebenfalls voll des Lobes für die Jugendlichen: «Sie denken mit und wollen etwas Gutes schaffen. Alle stehen hinter dem Stück.» Dies zeigt sich auch im persönlichen Gespräch mit den Darstellern. «Es macht mega Spass», sagt Nina Bühler und strahlt.

Sie spielt Sandra Knapp, die Ehefrau von Herrn Knapp. Als eine sehr warmherzige Person, die sich gut um die Kinder, aber auch um ihre Patienten bei der Spitex kümmere, beschreibt Nina Bühler ihre Rolle. Sandra Knapp träume von einem kleinen Häuschen, und um diesen Traum zu erreichen, arbeite sie sehr viel. Ganz wie die Schüler.

Aufführung «Hermes»

Das Stück wird an folgenden Daten in der Aula des Oberstufenzentrums Lenzhard in Lenzburg aufgeführt: Samstag, 30. April, Dienstag, 3. Mai, Mittwoch, 4. Mai, und Freitag, 6. Mai, um 20 Uhr. Auch am Sonntag, 1. Mai, um 17 Uhr findet eine Aufführung statt. Der Eintritt beträgt 12 Franken. Tickets gibt es unter www.rs-l.ch. (dbl)

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