Voller Energie: … oder wenn alles (zer)fliesst
Als stünde der kultige Bosch-Kühlschrank auf einer heissen Platte und zerflösse wie schmelzendes Eis, so nimmt die Arbeit des Schweizer Künstlers Mike Cadurisch Bezug auf die zerfliessenden Inhalte und Formen.
Das Werk «Winterschmelze 22» aus der Serie «Molten Objects» spielt auf humorvolle und ironische Weise auf das langsame Zerrinnen der technischen Errungenschaften an und mag zum Nachdenken anregen – vielleicht gerade, weil das Motiv an bereits verschwundene Gletscher wie den Pizol als Teil der Unesco-Welterbe-Tektonikarena Sardona erinnert.
Ob nun das blaue LED-Licht im Inneren des Gefrierschranks auf die philosophische Frage nach Realität oder Illusion aus «The Matrix» (Red Pill or Blue Pill?) referiert, sei dahingestellt.
Vielleicht will Kunst als «Trompe-l’œil» einfach nur die Sinneswahrnehmung kitzeln und zum Staunen einladen – ganz wie die überraschenden Eigenschaften von Wasser und die (Energie-)Kraft für Veränderung.
Was das alles mit Lenzburg zu tun hat?
Obiges Werk ist ab März in der neuen Sonderausstellung «Voller Energie» in der Dépendance Seifi des Museums Burghalde zu bestaunen. Anlass bietet das Zentenarium der SWL Energie AG. Nämlich vor genau hundert Jahren wurden die bis 1922 privat geführten Elektrizitäts-, Gas- und Wasserversorgungsbetriebe vereinigt.
Doch die Geschichte rund um Wasser und Energie reicht deutlich weiter und öffnet thematische Fenster für eine Horizonterweiterung: Der hohe Aktualitätsbezug, die persönliche Betroffenheit und unsere gesellschaftliche Abhängigkeit von Wasser und Energie verleihen dieser Themenvielfalt eine enorme Spannkraft.
Mehr Elektrifizierendes über Nanotechnologie, Superpower, Wasseraktivität und Zukunftstechnologie gibts in den nächsten Kolumnen …
«Voller Energie». Hier stellen Mitarbeitende des Museums Burghalde Lenzburg jeweils in der ersten Ausgabe des Monats spannende Geschichten und originelle Fundstücke aus dem weiten Themenfeld «Energie» vor.