In mentale Gesundheit investieren lohnt sich
Wirtschaft Nach einer längeren Pause soll der Wirtschaftsapéro der Stadt Lenzburg wieder an alte Traditionen anknüpfen. Im Fokus des Anlasses stand das Thema «Betriebliche Gesundheit» und rund 60 Lenzburger Unternehmerinnen und Unternehmer folgten der Einladung.
Am Dienstag, 21. Oktober, konnte Stadtammann Daniel Mosimann Landammann Dieter Egli, Regierungsrat Kanton Aargau, Barbara Studer, Neurowissenschaftlerin, Gründerin und CEO von Hirncoach – Schweizer Spin-off der Universität Bern, und Rainer Käsmaier, Managing Director Hitachi Energy, in der Stiftung Orte zum Leben begrüssen. Unter der Leitung von Lisa Gnirss, Kuratorin und Projektleiterin Stapferhaus, diskutierten sie intensiv und unterhaltend über das Thema «Wie bleiben die Menschen in dieser angespannten Wirtschaftslage gesund?».
Gesunde Köpfe, starke Teams
Barbara Studer begeisterte die Anwesenden in ihrem Referat nicht nur mit vielen wissenschaftlich belegten Anregungen für ein gesundes Arbeitsumfeld, sondern lud alle auch ein, aktiv mitzumachen und die Worte spüren zu lassen. «Was machen wir falsch und warum geht es mir nicht mehr gut?», lautete zu Beginn eine Frage ins Publikum und Studer gab die Antwort selbst. 30 Prozent von Absenzen am Arbeitsplatz betreffen die mentale Gesundheit. Stichwort «Mindset» – Emotionen erleben und fühlen. Negative Einstellungen sind extrem anstrengend bei der Arbeit und führen zu Vertrauensverlust am Arbeitsplatz. Laut Studer sind Führungskräfte verantwortlich, sie sollen den Betroffenen Vertrauen schenken, mit ihnen über passierte Fehler sprechen und dafür sorgen, dass das Gehirn wieder in die richtige Balance kommt.
In der Podiumsrunde gingen die Fragen durch Lisa Gnirss in ähnliche Richtungen: «Wie halte ich die Mitarbeitenden gesund?». Für Dieter Egli ist es die richtige Entspannung und sich auch sportlich bewegen. Rainer Käsmaier meinte lakonisch dazu: «Warum nicht morgen machen, das reicht auch noch.» Barbara Studer spricht den morgendlichen Start am Arbeitsplatz an: Ankommen und 20 bis 30 Sekunden sich Zeit nehmen, wobei auch der richtige Stuhl sehr wichtig ist. Aber grundsätzlich sind sich alle einig: «Es soll allen gut gehen, nicht nur über Gefühle reden mit den Mitarbeitenden und Angestellten, sondern auch umsetzen und sich austauschen.»
Wirtschaftsapéro neu beleben
Viele Jahre fand der Wirtschaftsapéro laut Daniel Mosimann grossen Anklang, die Viruspause tat aber auch diesem Anlass nicht gut und ging danach «in der Hektik des Alltags» leider vergessen. Der neue Anlauf führte beim Apéro riche – hergerichtet und serviert vom Personal der Stiftung Orte zum Leben – zu interessanten und vielsagenden Gesprächen an den Stehtischen. Mosimann bedankte sich für die perfekte Organisation und zeigte auf, wie wichtig dieser Ort für die Stadt und die Region ist: «Einerseits als Arbeitgeber mit den Mitarbeitenden und dem Personal, andererseits arbeiten hier Menschen mit Behinderung und Beeinträchtigung. Arbeit beeinflusst die Integration in die Gesellschaft positiv, die Stiftung Orte zum Leben stellt genau solche Arbeitsplätze zur Verfügung – dafür gilt allen ein grosses Dankeschön».



