Voller Energie: Lenzburger Lebensquell
Rund um den Globus sprudelt das Geschäft mit Trinkwasser. Beim Blick auf die hiesigen Verkaufsregale fällt die Vielzahl an Mineralwassersorten auf. Dass beim enormen Wasserreichtum in unseren Breitengraden die unterschiedlichsten Quellen und somit Marken hervorgingen, ist vielfach dokumentiert.
Da mag erstaunen, dass für deren Vermarktung häufig dieselben Symbole Verwendung fanden. Überblickt man nämlich die bunte Werbegrafik der letzten gut 120 Jahre, so tauchen darin drei Motive immer wieder auf: Der Zauberzwerg verkörpert die Magie des natürlichen Reinigungsprozesses im Berg; der Athlet strotzt vor Vitalität; und das Baby, Sinnbild der Jugendlichkeit.
Nicht umsonst ist Wasser in den meisten Regionen der Welt heilig, steht es doch für eine heilende und geheimnisvolle Lebenskraft. Wasser gilt als Symbol des Lebens, der Erneuerung und der Reinigung. Da wird auch klar, warum der «Jungbrunnen» in der Populärkultur und in der Kunst so häufig zitiert wird – «Indiana Jones» und «Pirates of the Caribbean» lassen grüssen.
Dass der Lenzburger Künstler Werner Büchly (1871–1942) neben Helden- und Prophetenbildern am Angelrainschulhaus oder in der Kirche Othmarsingen ebenfalls das Symbol des ewigen Lebens aufgriff, ist naheliegend. Wer hätte aber gedacht, dass die Recherchen nun einen Plakatentwurf für ein «Lenzburger Mineralwasser» hervorbringen würden?
Die Vermutung, dass es sich beim beworbenen Produkt um ein besonders kostbares Wasser handelt, lässt sich übrigens an einem unserer 57 Brunnen bekräftigen.
PS: In der aktuellen Sonderausstellung ist Büchly übrigens mit einer weiteren Darstellung des Lebensquells vertreten, nämlich für das Rathaus in Rheinfelden von 1909.
«Voller Energie». Hier stellen Mitarbeitende des Museums Burghalde Lenzburg jeweils in der ersten Ausgabe des Monats spannende Geschichten und originelle Fundstücke aus dem weiten Themenfeld «Energie» vor.