Voller Energie: Heisse Luft
In diesem Hitzesommer können von der heissen Luft alle ein Lied singen. Da sorgt höchstens ein Sprung in den Aabach für Abkühlung des erhitzten Kreislaufs.
Genau um heisse Luft geht’s auch in dieser Kolumne: Was die findigen Naturwissenschafter seit der Antike interessierte, war die unvorstellbare Kraft von Wasserdampf für den Antrieb allerlei Maschinen: Ein legendäres Objekt der Industriegeschichte steht seit über 120 Jahren noch heute in den Gebäuden der ehemaligen Wisa-Gloria-Spielwarenfabrik: Eine Dampfmaschine.
Was im Jahre 1882 als Kinderwagenfabrik in der unteren Mühle begonnen hatte, sollte in den 1950er-Jahren zur Marktführerin mit über 500 Arbeitsplätzen avancieren, um schliesslich durch den überhitzten Markt im Plastikzeitalter – kurz vor der Jahrtausendwende – wieder zu erlöschen.
Ebenfalls ein Dauerbrenner waren seit dem 19. Jahrhundert Spielzeugversionen von Dampfmaschinen, so etwa die handgebauten Objekte des Aargauers Hugo Augstburger um 1960. Ein prächtig erhaltenes Exemplar ist in der aktuellen Sonderausstellung «Voller Energie» bis Ende Jahr zu bestaunen.
Mit heisser Luft kamen andere Erfindungen wortwörtlich zum Fliegen: 1783 war erstmals ein bemannter Heissluftballon – die Montgolfière – aufgestiegen.
Mit dem besser lenkbare Zeppelin – dann mit einem Gasgemisch gefüllt – ist der Name Graf Zeppelin fest verbunden. So eine «Zigarre» wurde auch in den 1910er-Jahren über Lenzburg gesichtet. Wer selbst einmal mit der ganzen Familie einen Höhenflug im Heissluft-Ballon erleben möchte, der kommt vielleicht im Rahmen des Burghalde-Museumsfests Ende August in den Genuss. Das ist nämlich der Hauptpreis der Verlosung. Teilnahme auf der Jubiläumswebsite www.vollerenergie.ch.
«Voller Energie». Hier stellen Mitarbeitende des Museum Burghalde Lenzburg jeweils in der ersten Ausgabe des Monats spannende Geschichten und originelle Fundstücke aus dem weiten Themenfeld «Energie» vor.