Tempo-30-Regime an der Murackerstrasse bewährt sich
Verkehr «Das Wichtigste bei einer solchen Massnahme ist die Komfort- und Sicherheitssteigerung der Verkehrsteilnehmer. Und dies haben wir hier erreicht.» Stadtrat Martin Stücheli zieht nach fast einem halben Jahr ein positives Fazit zur Verwandlung der Murackerstrasse in eine Tempo-30-Zone.
Diese westliche Zufahrt zum Lenzburger Bahnhofareal wurde nicht zuletzt aufgrund von öffentlichem und politischem Druck ins ohnehin schon dichte Tempo-30-Netz der Stadt aufgenommen. Im März 2019 wurde dem Stadtrat die von 559 Personen unterschriebene Petition für «mehr Wohnqualität» und gegen «Lärm und Raserei» überreicht.
Im gleichen Frühling wurde im Einwohnerrat eine Motion mit der gleichen Stossrichtung eingereicht, die schliesslich als Postulat überwiesen wurde. An der nächsten Sitzung vom 6. Mai wird der Vorstoss behandelt.
Gewohnt wenig Baumassnahmen
Gehandelt hat die Stadt bereits vorher. «Wie in Lenzburg üblich, wurde mit möglichst wenig baulichen Massnahmen die Tempo-30-Zone installiert», sagt Christian Brenner, Leiter Abteilung Tiefbau und Verkehr. Die Akzeptanz zeigt die Tatsache, dass während der Auflagefrist lediglich zwei Einsprachen eingingen – und erledigt werden konnten.
Nun zogen Brenner und Stücheli eine erste Bilanz und sind zufrieden. Mit dem Tempo-Anzeigegerät Speedy und dem Seitenradar wurden Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Diese zeigen, dass die neue Regel weitgehend eingehalten wird. Der «V85» genannte Tempodurchschnitt von 85 Prozent der Strassennutzer liegt mit 33 Kilometern pro Stunde innerhalb der Toleranz; erst ab 36 drängen sich zusätzliche Massnahmen auf.
Keine Rennen mehr
Obwohl ein Raser einmal mit 80 Kilometern pro Stunde gemessen wurde, sind die Verantwortlichen sicher, dass das Ziel der Anwohner erreicht worden ist: «Die Autorennen sind weg», so Stücheli. Illusionen macht man sich allerdings keine: «Die Poser-Szene gibt es immer noch; aber sie ist weitergezogen.»
Die tieferen Tempi haben den Lärm reduziert. Stadtrat Stücheli hat von einem Anwohner sogar ein Dankes-Mail erhalten.