Tag der Liebenden, Tag des Kommerz?
Region Um die Entstehung des Valentinstags ranken sich viele Legenden, die in der Geschichte weit zurückgehen. Längst wird der Tag als der Tag der Liebenden zelebriert, an dem man sich mit Geschenken überrascht. Was Geschäfte, die Valentinstag-Präsente im Sortiment führen, wohl freuen dürfte.
Wie eine kleine Umfrage bei Geschäften aus der Region zeigt, ist der Valentinstag schon noch ein Thema. Etwa bei Aareblumen in Au-Veltheim. «Der Valentinstag ist ein grosses Thema bei uns. Rote Rosen sind ein Dauerbrenner. Aber auch fertig gebundene, bunte Sträusse, Gestecke und bepflanzte Schalen kommen gut an, ergänzt mit kleinen Dekosachen und schönen Karten. Ein Hit sind unsere Tulpen aus eigener Produktion, die täglich frisch geerntet werden. Unter der Corona-Pandemie haben wir vor allem während des Lockdowns im Frühling 2020 gelitten. Als wir aber wieder öffnen durften, hat sich bei uns die Situation schnell harmonisiert. Für den kommenden Valentinstag sind wir zuversichtlich und gut vorbereitet. Mit Blumen für seine Lieben liegt man nie falsch», sagt Betriebsinhaber Heinz Tanner.
Schmuck nach wie vor ein Thema
«Bei uns ist dieser Tag nicht mehr so wirklich ein Hauptumsatztag, aber noch immer ein Thema. Deshalb führen wir auch verschiedene Schmuckstücke wie Herzen oder Anhänger, die mit Gravurtexten versehen werden können, im Sortiment. Auch zwei spezielle Uhrenmodelle für sie oder ihn. Bei uns hat Corona keinen Einfluss auf den Valentinstag», sagt Roland Frey, von der Frey Roland AG, Uhren und Schmuck in Lenzburg.
Melanie Rohner vom Eigenwerk in Fahrwangen: «Waren früher zum Valentinstag ein paar Rosen ein ideales Geschenk für die Liebste, sind heute eher Frühlingssträusse gefragt.» Aber auch Lavendelkissen, Handcreme oder Kosmetiktäschchen, die von den Klienten der Stiftung Gärtnerhaus gefertigt werden, seien begehrt. Selbstverständlich stehen auch Überraschungsgeschenke für die Männerwelt im Sortiment.
«Corona bringt alles ein wenig durcheinander, macht auch vor dem Valentinstag nicht halt. Wir haben extra die Betriebsferien verschoben, sodass wir die Woche vor dem Valentinstag wieder am Arbeiten sind», sagt Willi Moosberger von der Bäckerei-Conditorei Moosberger in Wildegg. Denn für diesen speziellen Tag werden eigens Hefestollen, Mandelgebäcke und Schokolade in Herzform hergestellt. Natürlich laden auch andere, schön verpackte Mitbringsel zum Verschenken ein. «In Coronazeiten muss man einfach flexibel sein», betont Moosberger.
In Ludger Niehues «Nordlicht Interiors» in Fahrwangen hat der Valentinstag nicht die gleiche Bedeutung wie in anderen Geschäften. Speziell für den Valentinstag hat er sein Sortiment nicht angepasst. Seine Duftkerzen, Wohnaccessoires, Speiseöle und andere Gaumenfreuden werden jedoch gerne als Präsent weitergereicht – auch am 14. Februar. In der Region gibt es zudem Restaurants, die eigentlich am Montag geschlossen sind, für den Tag der Verliebten am Montag, 14. Februar, jedoch ihre Pforten öffnen.
Woher kommt der Valentinstag?
Wo der Valentinstag seinen Ursprung hat, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Auf dem Internet finden sich viele mögliche Quellen. Etwa diejenige, dass der Namensgeber für den Valentinstag der heilige Valentin aus Rom sein könnte, der Schutzpatron der Liebenden. Valentin lebte im 3. Jahrhundert in Rom und traute Liebespaare nach christlichem Ritus, obwohl Kaiser Claudius II. das verboten hatte. Er war auch bekannt dafür, Paare mit Blumen aus seinem Garten zu beschenken.
Allerdings taucht in der Geschichte auch ein Valentin von Terni auf, der als Bischof in Rom vielen kranken Menschen geholfen und sie geheilt haben soll. Auf diese Weise hat er sie von seinem christlichen Glauben überzeugt. Deshalb soll er – wie Valentin von Rom – als Märtyrer hingerichtet worden sein. Die christlichen Märtyrer wurden später von der Kirche heilig gesprochen und der 14. Februar zum «Valentinstag» ernannt.
Nach und nach entwickelte sich dieser Tag zum «Tag der Verliebten», an dem heimliche Verehrer ihren Angebeteten ihre grosse Liebe offenbarten. Und Paare schrieben sich dann Liebesbriefe oder beschenkten sich mit kleinen Aufmerksamkeiten. Dieser Brauch hat sich bis heute halten können. Die einen zelebrieren diesen Tag mit Freude, für die anderen ist er reiner Kitsch und Kommerz.