Seit 14 Jahren schaut der CCS für die Sicherheit beim Manöver

Manöver Bald werden sich die Freischaren den Kadetten stellen. Für einen reibungslosen Ablauf sorgen Manuel Silva und sein Sicherheitszug.

Der CCS und seine Mannschaft: Werden auch in diesem Jahr für die Sicherheit besorgt sein. Foto: zvg

Seit Mai 2010 gibt es den «Chef Cortège Sécurité (CCS)». Und seit Juni 2010 bekleidet das Amt Manuel (Doël) Silva. Der Polizist und Freischärler erarbeitete in den letzten 14 Jahren umfangreiche Konzepte, die die Sicherheit für Publikum, Statisten und Tiere während des Manövers garantieren. Doch ins Zentrum stellen will er sich nicht: «Ohne meine Leute wäre alles nicht möglich», ist ihm wichtig. Beim ersten «richtigen» Manöver seit einer gefühlten Ewigkeit ist er in seiner Funktion mit gut 52 Helferinnen und Helfern tätig – als Zug der Freischaren und als eigenständiger Verein. Dieser wurde am 7. April 2022 mit dem Namen «CCS Lenzburg-Seengen» gegründet.

Mit dem Wandel des Festes musste die Commission mithalten

Es war 2010, als Manuel Silva vom Ausschuss der Freischaren-Commission gefragt wurde, ob er es sich vorstellen könne, die Verantwortung für die Sicherheit des Manövers zu übernehmen. Als Polizist brachte der die nötigen Kenntnisse dafür mit. Ebenfalls war es so gewesen, dass das Thema Sicherheit mit dem Wachsen des Jugendfestes und des Manövers immer wichtiger wurde. Wo vorher der Ausschuss den Überblick noch hatte behalten können, war dies in den frühen Zweitausendern immer schwieriger geworden. Ein «Chef Cortège Sécurité» – kurz «CCS» – sollte den Ausschuss entlasten, aber auch gleich Teil ebendieses werden. Silva wurde somit verantwortlich für den reibungslosen Ablauf des Manövers, für Absperrungen, Fluchtwege, First Responders, Ambulanz und die Sanität. Er bleibt es bis heute.

Der Sicherheitszug zählte zu Beginn einen Bestand von 12 Mitgliedern. Heute sind es 52. Der Zug wuchs aber nicht nur aufgrund der steigenden Publikumszahlen. So wurden auch die Anforderungen an das grösste Freilichttheater höher. Als ein Beispiel nennt er den Umgang mit den Karabinern: «Früher hat man einfach geschossen. Heute verlangen wir von jedem Teilnehmer, der keine Waffenkenntnisse hat, einen Vorkurs.» Auch wenn die Karabiner keine Projektile verschiessen.

Verantwortung beginnt bei der Manöverplanung

Die Vorbereitungen fürs Manöver beginnen in der Regel im Oktober des Vorjahres des Spektakels. «Ab November des Vorjahres sind wir bei den Freischaren im Ausschuss am Arbeiten», erklärt der CCS. Konzepte müssen überarbeitet, Pläne neu gezeichnet werden. Wo machen unsere Fahrzeuge Sinn? Wo richten wir Heli-Landeplätze ein? Wohin mit den Samaritern und welche Routen eignen sich für die Ambulanz? Alles Fragen, die geklärt werden müssen. Bei der Erarbeitung der sicherheitsrelevanten Systeme ist die oberste Priorität klar: Zeit. In einem Notfall zählt jede Sekunde. Im Ernstfall meldet sich der Zugführer beim CCS, dieser setzt die Notfallkette in Bewegung. Die notwendigen Mittel, etwa Ambulanz oder Rettungshelikopter, müssen blitzartig gebunden werden. Erst am Schluss wird der Ausschuss informiert. Das Patientenwohl und die medizinische Versorgung haben oberste Priorität. Gröbere Katastrophen seien aber bisweilen ausgeblieben. Manuel Silvas grösste Anspannung beginne jeweils bei der Mobilmachung am Manövertag in seinem Garten: «Es sind gut 1000 Statisten und gerne an die 15000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Ebenfalls haben wir noch die Pferde», gibt er zu bedenken. Und mit dem Grösserwerden der Stadt wächst auch das Freilichttheater. «Das Thema Alkoholkonsum während des Manövers ist innerhalb des Sicherheitszuges ein grosses Thema, da wir an diesem Tag eine Vorbildfunktion haben. Wer sich nicht an die Regel hält, wird aus dem Zug ausgeschlossen.» Damit das Manöver ein Erfolg wird, braucht es Konsequenz. Führen heisse aber nicht nur fordern, so Silva. «Sind wir mit unserem Programm fertig, treffen wir uns alle bei mir im Garten.» Dort werde dann das Pflichtbewusstsein mit der Bierflasche – verdienterweise – ausgetauscht.

In Zusammenarbeit mit Seengen

Bei der Zusammensetzung des Sicherheitszuges ist Fachkompetenz gefragt. Darin gebunden sind Polizisten, Feuerwehrleute, Sanitäter und auch Mediziner, die auf die verschiedenen Gruppen des CCS-Zuges verteilt werden. Diese Kompetenzen stossen nicht von allein zum Fest, erklärt Silva: «Man muss die Leute anfragen. Und sie müssen auch ein Grundverständnis für das Fest haben.» Im Gremium werden schliesslich vor den Festivitäten sämtliche Verantwortlichkeiten geklärt. Die Ergebnisse werden dann an einem CCS-Zugsrapport verkündet. Auch Seengen kennt ein Manöver. Dieses findet alle acht Jahre statt – und auch in diesem Jahr. Hier unterstützt der CCS-Zug die Freischarenkollegen aus Seengen ortsübergreifend.

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