Mit Stil und Stiel – Floristinnen zeigen ihr Können
Gewerbe Kräftige Farben, mutige Formen und viel Liebe zum Detail: 18 angehende Floristinnen zeigten vergangene Woche in Lenzburg, was sie in drei Jahren gelernt haben. Ihre Abschlussarbeiten verwandelten die Schützenmatte in ein blühendes Kunsthaus.
Farbenfroh, vielfältig und mitunter knallig präsentierten sich die floralen Kreationen, die kürzlich in der Lenzburger Mehrzweckhalle auf der Schützenmatte entstanden. 18 angehende Floristinnen aus dem Kanton Aargau stellten sich dort der praktischen Lehrabschlussprüfung – und bewiesen eindrücklich, wie viel gestalterisches Talent, technisches Wissen und Liebe zum Detail in diesem Beruf stecken.
Leuchtendes Orange trifft auf kräftiges Violett, zarte Pastelltöne auf sattes Grün. Grosszügige Werkstücke in filigranen Gefässen, hängende Blütenbälle in Moos-Optik und üppige Arrangements mit ungewöhnlichen Farbkombinationen sorgten für ein eindrucksvolles Bild – und machten die Halle auf der Schützenmatte für zwei Tage zum Schaufenster der floralen Gestaltungskunst. Drei Jahre lang haben die Lernenden auf diesen Moment hingearbeitet, nun stand das Qualifikationsverfahren an: der praktische Teil der Lehrabschlussprüfung.
Valerie Dietiker ist seit drei Jahren Chefexpertin für die Aargauer Floristiklernenden. Ihr Amt teilt sie sich mit Kollegin Esther Uehlinger. Gemeinsam haben sie die Organisation des Prüfungsmarathons fest im Griff – und begleiten die jungen Frauen mit Fachwissen, Erfahrung und einem feinen Gespür fürs Detail. «Als Chefexpertin trage ich viel Verantwortung. Zum Glück habe ich ein Organisationstalent – das hilft enorm», sagt Valerie Dietiker.
Die Lernenden durften im Vorfeld zwei Werkstücke vorbereiten. Eines davon war dem Thema «Blumenschmuck für den Prix Courage» gewidmet – eine Auszeichnung des «Beobachters», die Menschen ehrt, die mit mutigem Handeln und grosser Zivilcourage beeindrucken. Eine kreative Herausforderung mit Tiefgang – und ein Thema, das den Floristinnen sichtlich etwas bedeutete. Weitere sieben Aufgaben wurden vor Ort unter Prüfungsbedingungen umgesetzt.
Wenn Blüten Geschichten erzählen
Entstanden ist eine farbenprächtige Vielfalt an floralen Arbeiten: verspielter Tischschmuck, raumfüllende Installationen, Hochzeits- und Trauerfloristik – jede Komposition für sich ein kleines Kunstwerk. Die Werkstücke konnten am zweiten Prüfungstag im Rahmen einer öffentlichen Werkschau bestaunt werden. Die Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Geheimtipp entwickelt und lockt immer mehr Blumenbegeisterte an.
Mittlerweile ist bekannt: Alle 18 Kandidatinnen ihre Prüfungen bestanden.
Mit ihren blumigen Botschaften haben sie bleibenden Eindruck hinterlassen. Die feierliche Übergabe der Fähigkeitszeugnisse findet Ende Juni in der «Krone» in Lenzburg statt – ein weiterer blühender Moment im Leben dieser jungen Floristinnen.