Kieswerk als Visitenkarte

Rundgang Die Kommission Kiesabbau und Rekultivierung der Ortsbürgergemeinde Lenzburg lud ins Kieswerk. Besichtigt werden konnten die ergänzten ökologischen Ausgleichsflächen und die aufgeforstete erste Abbauetappe.

Ökologische Ausgleichsflächen besichtigt: Rundgang im Kieswerk der Lenzburger Ortsbürger. Foto: Alfred Gassmann
Ökologische Ausgleichsflächen besichtigt: Rundgang im Kieswerk der Lenzburger Ortsbürger. Foto: Alfred Gassmann

Gottfried Kneuss, Präsident der Kommission Kiesabbau und Rekultivierung (KKR) der Ortsbürgergemeinde Lenzburg, kennt einfachere Aufgaben, als rund um das Kieswerk Räume für ökologische Ausgleichsflächen zu suchen.

Es gilt, ersatzweise Flächen zu besorgen und zu gestalten, die durch die Sanierung der benachbarten Combat­schiessanlage in der Spezialzone verloren gehen. Bei der Suche nach Flächen zeigte sich die kantonale Abteilung Landschaft und Gewässer bereit, Waldboden beanspruchen zu dürfen. Eine Bereitschaft, die in der Kommission erleichternd wirkte. Nun sind die von den Forstdiensten Lenzia ausgeführten Arbeiten abgeschlossen und entsprechen den Anforderungen an ökologische Ausgleichsflächen. Zeit für einen Rundgang.

Eingeladen von der KKR waren die Kieswerkkommission Niederlenz, die kantonalen Fachstellen sowie der Natur- und Vogelschutzverein Lenzburg.

Der Natur etwas zurückgeben

Für Gottfried Kneuss bilden ökologische Ausgleichsflächen keine lästige Pflicht, vielmehr eine verantwortungsvolle Aufgabe. Wie sagt er doch: «Wir wollen nicht nur Kies abbauen, sondern der Natur einiges zurückgeben.»

Aus der Reihe von zahlreichen Möglichkeiten wählte Gottfried Kneuss mit seiner Kommission Tümpel, gedeckte Holzbeigen, ökologische Wiesen sowie Ast- und Steinhaufen.

Der grösste der vier nur mit Lehm gestalteten Tümpel misst eine Fläche von 40 Quadratmetern und ist von Amphibien bereits entdeckt worden. Die Kreuzkröte und die Gelbbauchunke grüssen aus dem trüben Wasser.

Die gedeckten Holzbeigen bilden am Boden Lebensraum für Wiesel und Marder. Nachweislich haben die Wildbienen die gebohrten Löcher bezogen. Wohl eher als Unterschlupf denn als Nistplätze werden beispielsweise der Zaunkönig und das Rotkehlchen die Holzbeigen aufsuchen, findet Monica Locher, die Präsidentin des Natur- und Vogelschutzvereins Lenzburg.

In 25 Jahren ernten

Bei der Orientierung über die ökologischen Ausgleichsmassnahmen blieb es am Rundgang nicht. Seit zehn Jahren wird in den fünf bewilligten Etappen Kies abgebaut. Während aktuell in der Etappe vier Kies gewonnen wird, ist die erste Etappe bereits aufgefüllt, rekultiviert und aufgeforstet. «Mer händ zerscht de Natur abgluegt, was sie macht», führte Stadtoberförster Matthias Ott aus und meinte damit die Pionierarten.

Aufgeforstet wurde vorwiegend mit Eichen und Linden, später kommen Birken, Aspe und Weiden hinzu. Die geplanten Rückegassen, mit Erlen bestockt, können erst in 25 Jahren mit Erntemaschinen befahren werden.

Der Rundgang belegt: Die sorgfältige Rekultivierung von Kiesabbaustellen und die Schonung der Natur erfordern viel Wissen und Hingabe.

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