In zehn Jahren zu einem «stabilen Unternehmen» gewachsen

Seit Beginn dabei: Präsidentin Sabine Sutter-Suter vor dem Familie+-Haus. Foto: Fritz Thut
Seit Beginn dabei: Präsidentin Sabine Sutter-Suter vor dem Familie+-Haus. Foto: Fritz Thut

Familie+: Aus der Erkenntnis, dass im sozialen Bereich Bedarf für eine Organisation besteht, wurde 2010 der Verein Familie+  gegründet. Zum 10-Jahr-Jubiläum präsentiert Präsidentin Sabine Sutter-Suter nun ein «stabiles Unternehmen».

Immer wieder habe es glückliche Fügungen in der zehnjährigen Geschichte des Vereins gegeben, sagt Sabine Sutter-Suter im Rückblick. Etwa als man am Anfang auf das frühere Gebäude der Chrischona-Gemeinde Lenzburg am Walkeweg 19 aufmerksam wurde, das seit Beginn Sitz von Familie+ ist.

Hauskauf mit 100 Franken

«Wir haben das Haus für 100 Franken gekauft; das war unser damaliges Eigenkapital», so Sutter. Geholfen hat eine Bürgschaft von 800000 Franken der Stadt und ein Darlehen von 200000 Franken.

Vorangegangen war intensive Lobbyarbeit auf kommunaler Ebene: «Wir haben vor zehn Jahren gemerkt, dass in Lenzburg ein Bedürfnis für Vereine im sozialen Bereich besteht», erinnert sich die Präsidentin. Man startete eine politische Offensive, schrieb ein Konzept und bekam im Einwohnerrat Unterstützung für das geplante Familienzentrum.

Seit Anbeginn gab es «viele Arbeitsgruppen mit Leuten aus verschiedenen Parteien», so Sutter. Im Oktober 2010 wurde der Verein Familie+ gegründet und seither amtet die engagierte CVP-Politikerin als Präsidentin. Präsent ist ihr noch das Prinzessinnenfest, der erste Anlass im neuen Haus.

Hier gibt es inzwischen eine ganze Fülle von Institutionen, die ihre Dienste anbieten. In den Bereichen Betreuung, Begegnung, Bewegung, Beratung, Bildung, Blickpunkt und Buntgemischt finden von den Ungeborenen während der Schwangerschaft bis zu den Senioren alle irgendetwas Passendes. Man sei bei vielen Angeboten organisch gewachsen, so die Präsidentin.

Sabine Sutter erwähnt etwa die Spielgruppen, die man vor zwei Jahren vom Elternverein übernommen habe. Man will hier ergänzend wirken zum bestehenden Angebot in der Stadt. Zudem beteiligt man sich am kantonalen Pilotprojekt, mit dem bereits Zweijährige soziales Verhalten vermittelt bekommen sollen: «Sie sollen lernen, sich durchzusetzen und auch zu teilen.»

Ein anderer Bereich ist der Treffpunkt für Frauen. Niederschwellig soll hier die Integration gefördert werden. Die gemeinsame Sprache ist Deutsch.

Nachfolge gesucht

Sabine Sutter-Suter und andere Vorstandsmitglieder suchen Nachfolgelösungen: «Wir haben bereits zwei bis fünf  Interessentinnen für die GV 2021», gibt sie sich zuversichtlich. Sie selbst habe menschlich viel profitiert von ihrer Familie+-Zeit. «Wir sind getragen von zahlreichen andern Organisationen und unsere Angebote sind von den Lenzburger Familien hoch geschätzt.»

Trotz vorhandener Betriebsleitung müssten die Vorstandsmitglieder auch «viel Operatives leisten». In der aktuellen Coronazeit gab es weniger Vermietungen der Räumlichkeiten: «Dieses Jahr kann es knapp werden.» Die Finanzen sind auch sonst die grösste Herausforderung: «Geldbeschaffung ist Knochenarbeit», gibt die Präsidentin ihren Nachfolgerinnen auf den Weg.

Familie+ ist nicht mehr der Zusammenschluss einiger Enthusiasten, sondern mittlerweile ein kleines KMU mit einem Jahresumsatz von 300000 Franken und 20 Angestellten geworden. Sabine Sutter-Suter: «Ich hinterlasse ein stabiles Unternehmen, in das ich viel Herzblut gesteckt habe.»

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