«Ich möchte die Lenzburger ­Lebensqualität schützen und pflegen»

Stadtrat In loser Folge werden hier die neu in den Stadtrat gewählten Personen einen Fragenkatalog beantworten. Heute ist Sven Ammann an der Reihe.

«Werben für Lenzburg ist nicht schwierig»: Der neue FDP-Stadtrat Sven Ammann vor dem Rathauseingang. Foto: Fritz Thut
«Werben für Lenzburg ist nicht schwierig»: Der neue FDP-Stadtrat Sven Ammann vor dem Rathauseingang. Foto: Fritz Thut

Von der Position des «höchsten Lenzburgers» wechselte Sven Ammann übergangslos in die Stadtexekutive. Wie viele Vorgänger als Präsident des Einwohnerrats nutzte der 42-jährige Gastronomieunternehmer die Popularität des Amts als Sprungbrett in den Stadtrat.

Obwohl in seinen zwei Präsidialjahren pandemiebedingt die öffentlichen Auftritte deutlich seltener waren, ja gar gegen null tendierten, belegte der FDP-Mann bei den Stadtratswahlen mit sieben valablen Kandidaten den vierten Platz und schaffte damit die Wahl.

Weshalb haben Sie sich für das Amt zur Verfügung gestellt?

Sven Ammann: Nach über 10 Jahren im Einwohnerrat reizte mich die Möglichkeit, noch aktiver an der Lenzburger Zukunft mitzuarbeiten.

War Politik schon früher am Familientisch ein Thema oder kamen Sie erst später «auf den Geschmack»?

Früher am Familientisch war Politik kein grosses Thema. Erst als ich meine Schwiegereltern kennenlernte, hatte ich meine ersten Berührungspunkte. Mein Schwiegervater war bis Ende 2021 leidenschaftlicher Gemeindeammann von Hirschthal. Durch ihn sah ich das erste Mal die Herausforderungen, aber auch die schönen Seiten dieses Amtes.

Wie geht Ihr Umfeld damit um, dass Sie künftig zeitlich mehr verplant sind?

Wie oben erwähnt, wuchs meine Frau bereits in solch einem Haushalt auf. Sie unterstützte meinen Wunsch von der ersten Sekunde an. Mit 15 Jahren selbstständiger Gastroerfahrung sind ständige Verfügbarkeit sowie Arbeitszeiten am Abend und am Wochenende nichts Neues für mein Umfeld.

Was war Ihre erste Amtshandlung als neuer Stadtrat?

Klingt doof, ist aber so: Wegen Corona habe ich einige Sitzungen verschoben. Für mich ist es wichtig, meine neuen Amtskollegen persönlich kennen zu lernen.

Als Stadtrat steht man im Schaufenster der Bürger und der Öffentlichkeit. Wie stellen Sie sich darauf ein?

Durch meine berufliche Tätigkeit sowie mein Engagement im Einwohnerrat war ich immer im regen Kontakt mit der Öffentlichkeit. Für mich ist Lenzburg keine anonyme Stadt, man kennt sich gegenseitig. Durch meine Wahl gehe ich davon aus, dass ich gesellschaftlich verträglich bin. Ich werde mich nicht verstellen; ich bin, wie ich bin.

Wie machen Sie potenziellen Interessenten die Stadt Lenzburg schmackhaft? Als Wohnsitz.

Werben für Lenzburg ist nicht schwierig. Wir bieten viel: Bildung, Tradition, Kultur und optimale Verkehrsanbindung für Freizeit und Beruf. Dass viele Menschen das schon wissen, ist an unserem knappen Wohnungsmarkt gut ersichtlich.

... als Firmensitz.

Sicherlich mit der zentralen Lage im Schweizer Mittelland und den guten Verkehrsanschlüssen.

Welche Projekte wollen Sie zuerst anpacken?

Ich freue mich insbesondere auf die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Persönlichkeiten, welche sich seit Jahren in meinem Ressort für die Sicherheit und kulturelle Vielfalt in Lenzburg einsetzen. Konkret stehen bei der Regionalpolizei in den nächsten Jahren Pensionierungen an. Hier müssen wir die Nachfolgen regeln. Weiter werde ich mir in den Bereichen Zivilschutz, Feuerwehr und Kultur einen vertieften Einblick verschaffen.

Was möchten Sie während Ihrer Amtszeit erreichen?

Als Unternehmer habe ich viel Fantasie. Manche Ideen werde ich als Stadtrat natürlich nicht so umsetzen können wie in der Privatwirtschaft. Mein Ressort Sicherheit und Kultur steht für Lebensqualität in Lenzburg. Diese Lebensqualität möchte ich, in einer Zeit, wo grosse Investitionen bevorstehen, schützen und pflegen.

Wie soll der Teamgeist im Stadtrat gefördert werden?

Seit dem ersten Wahlkampftag herrschte unter den Kandidatinnen und Kandidaten eine gute und respektvolle Stimmung. Von fünf Mitgliedern sind bekanntlich drei neue – das Team wird sich erst finden müssen. Ich bin aber überzeugt, wenn es um die Zukunft von Lenzburg geht, werden wir als geschlossenes Team auftreten. Oder frei nach einer alten Fussballweisheit abgewandelt: «Fünf Freunde müsst ihr sein!»

Wie bezeichnen Sie das Verhältnis der Stadt Lenzburg zum Kanton? Wo drückt der Schuh?

Das kann ich im Detail noch nicht beantworten. Aber das Thema Infrastruktur ist sicher ein Dauerbrenner.

Ein Gedankenspiel: Die Stadt Lenzburg erbt 20 Millionen Franken. Was soll damit realisiert werden?

Infrastrukturen für Bildung und Sport realisieren.

Welches sind Ihre Lieblingsplätze in der Stadt?

In der Stadt ist es die Rathausgasse. Auf und hinter dem Gofi sind meine anderen Lieblingsplätze.

Wie präsentiert sich Lenzburg im Jahr 2050?

Ich würde gerne an meinem 71. Geburtstag in einer von der gesamten Region getragenen Badi meinen Enkelkindern im warmen Wasser beim Schwimmunterricht zuschauen. Danach in die weiterhin belebte Rathausgassen zum Mittagessen, dann mit dem Lift auf das Schloss und unsere nach wie vor existierenden Naherholungsgebiete voller Freude bewundern.

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