Hellster Komet seit Jahren

Von blossem Auge sichtbar: Der Komet Neowise am frühen Morgen des 13. Juli über dem Schloss Lenzburg. Foto: Andreas Walker
Von blossem Auge sichtbar: Der Komet Neowise am frühen Morgen des 13. Juli über dem Schloss Lenzburg. Foto: Andreas Walker

Region: Zurzeit ist Komet Neowise von blossem Auge sichtbar und bietet einen spektakulären Anblick. Hat man ihn zuerst nur am frühen Morgen gesehen, so ist er jetzt die ganze Nacht hindurch sichtbar.

Der Komet wurde am 27. März 2020 im Rahmen des Projekts Neowise durch das Weltraumteleskop Wise (Wide-Field Infrared Survey Explorer) im Sternbild Achterdeck des Schiffs entdeckt. 

Er durchlief den sonnennächsten Punkt am 3. Juli und ist bei uns mit blossem Auge besonders schön im Nordosten am Morgenhimmel und im Nordwesten am Abendhimmel zu sehen. 

Klarer Himmel, niedriger Horizont

Um den Kometen zu sehen sind ein klarer Himmel und ein relativ niedriger Horizont wichtige Voraussetzungen. Am 23. Juli wird der Komet mit einer Entfernung von etwa 103 Millionen Kilometern den erdnächsten Punkt erreichen. Deshalb dürfte die Helligkeit des Kometen nur langsam abnehmen. Weil er sich gleichzeitig immer höher über den Horizont und somit in dunklere Himmelsbereiche erhebt, könnte er mit etwas Glück sogar noch bis in den August hinein sichtbar bleiben.

Die letzten Kometen, die man in den 1990er-Jahren auf der Nordhalbkugel deutlich mit blossem Auge sehen konnte, hiessen «Hyakutake» und «Hale Bopp». 2013 war der Komet «Panstarrs» am Himmel sichtbar, den man mit viel Glück gerade noch von blossem Auge sehen konnte.

Schmutzige Schneebälle

Kometen haben einen Kern von mehreren Kilometern Durchmesser, bestehend aus Wassereis, verschiedenen gefrorenen Gasen sowie mineralischen Partikeln und Kohlenstoffverbindungen. Sie werden oft als «schmutzige Schneebälle» bezeichnet, da sie ausreichende Mengen an Staub enthalten. 

Wenn sich ein Komet der Sonne nähert, steigt die Temperatur auf der Oberfläche des Kometenkerns, und das Eis beginnt zu verdampfen. Bei weiterer Annäherung an die Sonne beginnt ein Schweif aus Gas und Staub auszuströmen, der eine Länge von bis zu 100 Millionen Kilometern erreichen kann. 

Manchmal kommen Kometen auch der Sonne zu nahe. So galt der Komet «Atlas» beispielsweise im Frühling 2020 als Hoffnungsträger für einen hellen Schweifstern, doch er zerbrach bei der Annäherung an die Sonne. Das gleiche Schicksal ereilte Komet «Ison» Ende November 2013.

Die Kometen entstanden etwa vor 4,8 Milliarden Jahren zusammen mit unseren Planeten. Für die Wissenschaftler sind sie äusserst interessante Objekte, da sie gewissermassen Fossilien aus der Entstehungszeit unseres Sonnensystems sind, die in einer Art kosmischem Tiefkühlschrank aufbewahrt wurden.

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