Aargauer Turnnachwuchs holt Gold am Olympic-Festival
Sport Die Kunstturnwettkämpfe des Summer European-Youth-Olympic-Festivals (EYOF) 2025 fanden im kroatischen Osijek statt. Mittendrin: vier Nachwuchsathletinnen und -athleten aus dem Aargau. Nach ihrem erfolgreichen internationalen Einsatz wurden die Talente im Traitafina-Turnzentrum empfangen und gefeiert.

In einer Ansprache würdigte Jörg Sennrich, Präsident des Aargauer Turnverbandes, die jungen Talente und unterstrich die Bedeutung des Turnsports im Kanton Aargau. Laut Sennrich stellen die Aargauer seit fast drei Jahrzehnten den erfolgreichsten Medaillenspiegel am Eidgenössischen Turnfest. «Erfolg ist ein Resultat – aber der Weg ist manchmal steinig. Gelingen tuts dann, wenn Familie und Trainerteam unterstützen», so Sennrich. Für die vier Jugendlichen war das EYOF der bisher grösste Wettkampf ihrer noch jungen Karriere – und eine wertvolle Erfahrung auf internationaler Bühne.
Erfolge in Serie
Mit dabei war die 14-jährige Lyris Azhan, welche den 11. Rang im Teamranking Frauen und den 28. Rang im Mehrkampf belegte. Die 15-jährige Lia Schumacher erreichte neben Rang 11 im Teamranking Frauen und Rang 22 im Mehrkampf auch den 5. Rang im Mixed-Team. Der 16-jährige Loris Marty turnte sich auf Rang 9 im Teamranking Männer und belegte Rang 29 im Mehrkampf. Der 17-jährige Ben Schumacher kann folgende Erfolge vorweisen: 9. Rang im Teamranking Männer, 13. Rang im Mehrkampf, 5. Rang am Boden und im Mixed-Team mit Schwester Lia – sowie zwei Medaillen: Silber am Barren und Gold am Pauschenpferd.
Harte Vorbereitungen und ein starker Wille
Vor dem EYOF absolvierten die beiden Jungs ein dreiwöchiges Trainingslager mit dem Nationaltrainer. «Die Vorbereitung war fast härter als der Wettkampf», sagte Loris rückblickend.
Auch Lia und Lyris bereiteten sich in einem intensiven Trainingslager auf die Wettkämpfe vor. Lia erzählte: «Danach flogen wir nach Kroatien und fuhren fünf Stunden weiter zu unserem ‹Studentenheim›. Sonntag bis Dienstag war Training, Mittwoch der Mehrkampf, Donnerstag das Mixed-Team und die restlichen Tage zum Zuschauen.» Besonders genossen habe sie das Mixed-Team mit Bruder Ben – eine Premiere für die beiden. Mit ihrem 5. Platz als Geschwister sind sie sehr zufrieden.
Zwischen Schmerz und Stolz
Ben habe sich im Voraus zum Ziel gesetzt, seine bestmögliche Leistung zeigen zu können. Doch zwei Tage vor dem Aufbruch zum Wettkampf passierte es: Ben verletzte sich. Im Finger ist nicht nur ein Band gerissen, sondern auch ein Stück Knochen abgesplittert. Aber Ben turnte weiter, mit Tape und Durchhaltewillen. «Schlussendlich ist es noch gut gegangen. Es tat weh, aber die Schmerzen haben sich gelohnt.» Er hofft, schon bald wieder ohne Handicap im Traitafina-Turnzentrum seine 25 Stunden pro Woche trainieren zu können. Auf den Erfolgen ruht sich Ben nicht aus: «Im Kunstturnen ist man nie fertig, man kann immer noch etwas Neues üben.»
Ratschläge für die nächste Generation
Zum Abschluss des Interviews gaben die vier Athletinnen und Athleten den jüngeren Turnenden inspirierende Worte mit auf den Weg. Lia sagte: «Habt Spass, auch wenn es schwierig wird, bleibt dran und geniesst den Moment, wenn es etwas zum Geniessen gibt.» Auch Ben bestätigte die Wichtigkeit, Spass am Turnen zu haben. Und ergänzte: «Beim Training läuft nicht alles perfekt, aber es wird immer wieder besser.» Lyris betonte, dass es sich lohne, durchzuhalten, und Loris ermutigte, auch bei Verletzungen nicht aufzugeben. Das Geheimnis der vier Turnenden: stets positiv denken.