Haydns Paukenmesse liess die Kirchenfenster zittern

Grosses Erlebnis: Solisten, Orchester und der Kirchenchor Liturgia boten einen speziellen Musikabend in der Stadtkirche. Foto: Peter Winkelmann

Stadtkirche Der Kirchenchor Liturgia Lenzburg unter der Leitung von Florian Zaunmayr widmete sich einem bedeutenden geistlichen Werk der Wiener Klassik. Am Samstag, 15. Juni, führte er die Paukenmesse von Josef Haydn in der Stadtkirche auf.

Nach der erfolgreichen Aufführung der Theresienmesse im Jahr 2016, der vierten von den sechs Spätmessen Haydns, widmete sich der Kirchenchor nun der ersten Messe. Haydn selbst bezeichnete sie als «Missa in tempore belli», als Messe in Zeiten des Krieges, aber wegen der markanten Paukenschläge im «Agnus Dei» heisst sie auch «Paukenmesse».

Und das macht dieses Werk heute so bedeutsam: Hinter den leuchtenden C-Dur-Klängen liegt das Dunkel kriegerischer Gegenwart. Die Missa in tempore belli (Hob. XXII:9) in C-Dur für vier Solisten (Sopran, Alt, Tenor und Bass), vierstimmigen Chor, Orchester und Orgel wurde 1796 komponiert.

Eine unglaubliche Klangfülle

Der Kirchenchor Liturgia zelebrierte diese Messe zusammen mit Gastsängerinnen und -sängern, begleitet wurde der Chor durch zwei Solistinnen und zwei Solisten sowie das Orchester La Compagna, ein Ensemble aus hochkarätigen, in der Schweiz tätigen Berufsmusikerinnen und -musikern.

Im Vorprogramm zur Paukenmesse wurde Wolfgang Amadeus Mozarts Motette «Exsultate, jubilate» (KV 165) aufgeführt. Die Schweizer Sopranistin Mirjam Wernli füllte die Stadtkirche mit ihrer unglaublichen Stimme und man spürte den Klang des Orchesters.

Hohes musikalisches Niveau

50 Sängerinnen und Sänger unter der bewährten Leitung von Florian Zaunmayr bewiesen nach einer intensiven Probezeit ihr ausserordentliches Können und Engagement.

Begleitet vom Orchester und von den Solisten Mirjam Wernli (Sopran), Isabel Pfefferkorn (Alt), Tamás Henter (Tenor) und Serafin Heusser (Bass) war es ein grosses Erlebnis für die Zuhörenden.

Die Klangfülle des Orchesters, das hervorragende technische Können der Solisten und des gesamten Chors sorgten für eine unglaubliche Fülle an Freude. «Das Herz ging auf, man spürte den Atem der Aufführenden», sagte eine begeisterte Zuhörerin nach Schluss dieses musikalisch hochstehenden Musikabends in der Stadtkirche.

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