Fusion ist beschlossen: Die Kirche bleibt im Dorf
Kirche Die Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Lenzburg-Hendschiken und die Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Othmarsingen schliessen sich zusammen.
Es geht auch so. An ihren ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlungen letzte Woche wurden die Weichen für die Fusion auf Anfang nächstes Jahr einhellig gestellt.
In Lenzburg erfolgte die Zustimmung einstimmig, ein einziges Votum rief die 28 Anwesenden mit Hinweis auf die Kirchenaustritte, die Pandemie und die allgemeine Lage dazu auf, «das Gebot der Stunde» zu packen und für die Jungen eine starke Kirche zu bestellen.
Geringe Teilnehmerzahlen
Die für ein solch wichtiges Geschäft beidseitig höchst mageren Teilnehmerzahlen sprechen für sich. Nach einer halben Stunde konnten die Teilnehmer der von Kirchenpflegepräsident Johannes Burger geleiteten Versammlung auf den reibungslosen Verlauf anstossen.
Auch in Othmarsingen ging die Versammlung «recht schlank über die Bühne», wird von Kirchenpflegepräsident Reto Zimmerli berichtet. Einzelne Voten fanden das Einbringen der Kirche als Kulturgut ins Immobilienportfolio der neuen Kirchgemeinde nicht optimal, eine Stiftung wäre besser.
Weil «die Kirche doch im Besitze des Dorfs bleibt» und die vergrösserte Kirchgemeinde jetzt mitträgt, wurde die «Heirat» hier mit 14 Ja- und 1 Gegenstimme sowie 3 Enthaltungen besiegelt.
Die Anfrage an Lenzburg-Hendschiken für eine enge Zusammenarbeit oder den Anschluss wurde von der Kirchgemeinde Othmarsingen Anfang März 2021 gestellt. Die Kirchenpflege von Lenzburg wurde im Juni 2021 zu Verhandlungen ermächtigt.
Im November 2021 folgte der Auftrag, einen Fusionsvertrag mit Othmarsingen auszuhandeln. Der kantonale Kirchenrat gab im Januar 2022 seinen Segen. Der Start ist auf den 1. Januar 2023 festgelegt.
Personal wird übernommen
Die neue Kirchgemeinde firmiert dann als «Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Lenzburg-Hendschiken-Othmarsingen». Das gesamte nicht ordinierte Personal beider Vertragsgemeinden wird zu den bisherigen Anstellungsbedingungen übernommen.
Die Wahlen für die neue Amtsperiode umfassen folgende Ämter: Präsident der Kirchenpflege; diese umfasst 9 ehrenamtliche Mitglieder; 1. und 2. Pfarrstelle mit 100 Prozent, 3. Pfarrstelle mit 70 Prozent, Sozialdekanat mit 30 Prozent.
Der Steuerfuss beträgt 17 Prozent (für Lenzburg wie bisher, Othmarsingen hatte 21 Prozent). Sämtliche Liegenschaften gehen auf die neue Kirchgemeinde über.