Für einmal wird mit der Tradition gebrochen – die Freischaren siegen
Freischarenmanöver Wer nun denkt, dass die Suppe bereits ausgelöffelt ist, der irrt. Erstmals konnten die Freischaren zwar einen historischen Teilsieg erzielen, ob sich dieser Erfolg jedoch wiederholt, sei hier nicht verraten.
Obwohl die fünf Freischarenmanöver auf dem Gofi unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden, liessen es sich zahlreiche Zuschauer nicht nehmen, sich das erste Spektakel am Montagabend anzusehen. Sie säumten die Schlossterrasse und die Zufahrtsstrasse zum Gofi – das Schlachtfeld als solches war jedoch grossräumig abgesperrt. Das grosse Interesse dürfte den Kampfgeist der rund hundert Kadetten und Freischaren, die sich beim Gefecht gegenüberstanden, angespornt haben.
Kadetten geben ihr Bestes
«Einen Schuss laden, von rechts nach links, zum Schuss bereit, feuern», heizte Zugführerin Mia Erne ihrem Trupp ein. Und je länger das Scharmützel mit Gewehrsalven auf beiden Seiten dauerte, umso heiserer wurde ihre Stimme. Die tapferen Kadetten gaben ihr Bestes, um den Haufen Freischaren, der sich wegen der lästigen Coronavorschriften auf den Gofi zurückgezogen hatte, die Stirn zu bieten. Sie hatten vom Stadtrat den Auftrag erhalten, die wilde Horde vom Gofi zu vertreiben und sich dabei auch gleich noch der Schatztruhe zu bemächtigen.
Fromme Wünsche, die die Kadetten trotz des rutschigen Terrains zu erfüllen versuchten. Und obwohl es schwierig war, bergauf anzugreifen, brachten die Kadetten die Freischaren mehrmals in Bedrängnis. Es reichte nicht, am Schluss hatte die wilde Horde die besseren Karten und konnte einen historischen Sieg verbuchen. Den Kadetten blieb nur noch, die gelbe Fahne zu schwenken und sich nach rund einer Stunde heftiger Gefechte gesenkten Hauptes zurückzuziehen. Ehre, wem Ehre gebührt: ein dreifaches Honolulu auf den Sieg der Freischaren. Ob sie auch bei den vier weiteren Manövern hohen Hauptes vom Platz schreiten?
Welche Bilanz kann Stefan Regli, Präsident Freischaren-Commission, zum ersten Gefecht ziehen? «Der Start in eine spezielle Manöverwoche ist gelungen. Es war ein tolles Spektakel mit freudigen Freischaren- und Kadettengesichtern. Der intensive Planungs- und Organisationsaufwand hat sich gelohnt. Auch das Wetter trug seinen Teil zum guten Gelingen bei», sagt Regli und ergänzt: «Es tat gut, nach drei Jahren ohne Knall und Pulverdampf die Freischaren und die Kadetten auf dem Gofi zu sehen.» Sagts und macht sich bereit, um sich für die noch bevorstehenden Gefechte zu wappnen.