Fünf Jahre Kreativarbeit am Niederlenzer Kirchweg
Töpferhaus Das Kreativatelier der Stiftung Töpferhaus wird fünf Jahre alt und feiert im März das Jubiläum.
Die Stiftung Töpferhaus wurde 1981 gegründet und bietet an ihren Standorten in Aarau, Lenzburg und Suhr Unterstützung für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Seit fünf Jahren bereichert das Kreativatelier am Niederlenzer Kirchweg die Stadt. Dort soll im März auf die vergangenen Jahre zurückgeblickt und das Jubiläum gefeiert werden.
Während der Pandemie begann in Lenzburg etwas, das bis heute Bestand hat und erfolgreich ist: das Kreativatelier der Stiftung Töpferhaus im ehemaligen Alpsteg-Fenster-Gebäude. Das Kreativatelier bietet Arbeitsplätze für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. «Besucherinnen und Besucher», wie diese von den Angestellten genannt werden, sind Menschen ab 18 Jahren, die eine IV-Rente beziehen oder einen positiven Vorentscheid der IV haben. Das kreative Arbeiten geschieht in einem geschützten Rahmen und ist klar strukturiert. Es wird gemalt, getöpfert, gestemmt, gehobelt, und auch Textilarbeiten werden verrichtet. In den letzten fünf Jahren konnte das Angebot erweitert werden, und mittlerweile wird mit Dreierteams fünf Tage die Woche gearbeitet. Die Anzahl der Besucherinnen und Besucher variiert dabei. Der Kanton sprach kürzlich mehr Betreuungsplätze für die Stiftung. Nun beabsichtigt das Team, in absehbarer Zeit ein Living-Museum zu gründen. «Dies soll zu mehr Austausch, Gesprächen und Offenheit mit der Bevölkerung führen», wünschen sich der Teamleiter René Mollet und sein Team. Die Zahl der Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen nimmt zu. Der Kanton berichtet, dass sich jede siebte Person im Aargau psychisch belastet fühlt und jede dritte von Einsamkeit betroffen ist. «Das Problem wird sichtbarer und spürbarer. Auch, da heute offener damit umgegangen wird als noch vor einigen Jahren», erklärt er weiter, während er durch die Töpferei führt.
Ungewöhnlicher Start hat sich gelohnt
Der Start des Ateliers sei sehr anspruchsvoll gewesen, berichtet René Mollet. Durch die Pandemie seien nicht nur die Rahmenbedingungen, wie die verordneten Schutzmassnahmen, immer komplexer geworden, sondern auch die psychische Gesundheit der Besucherinnen und Besucher habe teils stagniert. «Wir hatten viele Gespräche diesbezüglich», erklärt er weiter. Die Spannungen legten sich aber mit der Zeit. «Gewissermassen starteten wir zweimal», erklärt der Teamleiter mit einem Lächeln – einmal mit und einmal ohne Pandemie. Dieser Start war bestimmt kein leichter. Das Überwinden der Starthürden habe sich aber definitiv gelohnt, ist sich René Mollet sicher. In den letzten fünf Jahren konnte das Angebot erweitert werden, zum Beispiel mit dem Tonatelier. Trotz der Weitläufigkeit des Standorts verläuft der Arbeitsalltag reibungslos. Die Strukturen seien klar definiert und die Aufgaben sowie die Verantwortlichkeiten klar geregelt. Vom 20. bis 22. März sollen die Meilensteine mit einer Ausstellung gewürdigt und gefeiert werden.