Ferienhaus Samedan gut gebucht
Immobilie Das Ferienhaus der Stadt Lenzburg in Samedan ist Dauerthema in der örtlichen Politik. Aktuell ist es gut gebucht, doch gleichwohl ein Verlustgeschäft. Das Schicksal entscheidet sich in den nächsten Monaten.
Letzte Woche verbrachten Schüler des Oberstufenzentrums Lenzburg ihr Wintersportlager im stadteigenen Ferienhaus in der Oberengadiner Zentrumsgemeinde Samedan. Genau so, wie es regelmässig von Einwohnerräten in Budgetdebatten gefordert wird.
Auch sonst präsentiert sich der Belegungsplan mit viel rot (besetzt); grün (frei) sind jene Monate und Wochen, in denen im Unterland der Schulbetrieb läuft. «2022 und 2023 sind wir wieder mindestens auf dem Vor-Corona-Niveau», so Jacqueline Hauenstein, für die Vermietung zuständige Sachbearbeiterin bei der Abteilung Immobilien.
Trotz diesen Aussichten bleibt das Ferienhaus für die Stadt ein Kostenfaktor. Erreicht man die budgetierten Erträge von 104400 Franken für das laufende Jahr, lässt sich damit der Aufwand von 140700 Franken nicht decken. Allein die Erneuerung der Brandmeldeanlage schlägt mit 22000 Franken zu Buche.
Überprüfung mit der Strategie
«Auch bei überdurchschnittlicher Belegung ist das Ferienhaus für uns immer noch defizitär», hält der zuständige Vizeammann Andreas Schmid fest. Im Rahmen der schon lange angekündigten Immobilienstrategie der Stadt Lenzburg wird gemäss Schmid auch die Zukunft des Ferienhauses im eigenen Portfolio überprüft: «Wir fragen ‹wie weiter?›. Es gilt abzuwägen, wie viel ‹Samedan› den Lenzburgern wert ist.»
Allen Unkenrufen zum Trotz geht es nun mit der Immobilienstrategie vorwärts. Diese Woche findet eine Präsentation der interessierten Firmen, die bei der Aufarbeitung der Grundlagendaten helfen sollen, statt. Für diese Unterstützung sind 100000 Franken (85000 der Einwohner- und 15000 der Ortsbürgergemeinde) vorgesehen.
Noch diesen Monat stellt der Ausschuss einen Antrag an den Stadtrat, der dann die Wahl vornimmt. Danach erfolgt die Zustandserhebung aller städtischen Liegenschaften. Bis Ende Jahr sollen die Daten vorliegen, die die Basis für künftige Entscheide ab 2024 liefern.
Schon jetzt ist klar: Für das Ferienhaus gibt es keine einfache Lösung. Teure Sanierungen rechnen sich kaum, ein Käufer ist schwierig zu finden und auch «eine Umnutzung ist schwierig», so Andreas Schmid.