Es gibt keine falschen Fragen
Stammtischrunde In seinem Landammannjahr besuchte Dieter Egli verschiedene Orte im Aargau, um das Gespräch mit der Bevölkerung zu suchen. Der spannende Stammtisch fand am vergangenen Dienstag im Hotel Ochsen in Lenzburg statt.

Rund 40 Personen nahmen an den runden Tischen im Ochsensaal Platz. Die Tischdekoration versprach viel Gutes. Dieter Egli freute sich, dass der Landammann-Stammtisch in allen Kantonsteilen so viele Interessenten – Jung und Alt – fand. Speziell begrüsste er Christoph Remund, Geschäftsleiter von AargauHotels und zugleich Vorstandsmitglied bei GastroAargau. Schon seit zehn Jahren begleiten die beiden Organisationen den Stammtisch und zeigen sich als grosszügige Gastgeber. Das feine Nachtessen und alle Getränke gingen auf ihre Kosten. Unter heftigem Applaus überreichte Remund dann das Wort wieder an Dieter Egli unter dem Motto «Es gibt keine falschen Fragen».
Landammann Egli stellte sich und sein Ressort kurz vor. In insgesamt 10 Abteilungen arbeiten rund 2300 Angestellte in seinem Departement Volkswirtschaft und Inneres. Schwerpunkte sind das Amt für Wirtschaft und Arbeit sowie das Amt für Sicherheit mit der Kantonspolizei, der Staatsanwaltschaft und dem Strafvollzug.
Zwei gewichtige Themen
Eine Frage aus der Runde betraf den Sport im Kanton Aargau. «Gutes Thema, das hatte ich noch nie», kam die spontane Antwort zurück. Die Frage betraf speziell die Finanzierung von Sportvereinen unterschiedlicher Grössen wie Fussball, Turnen – aber auch Skifahren oder Ballsport. Fördergelder werden im Kanton Aargau mittlerweile stark gekürzt oder praktisch gestrichen, es gibt keine finanzielle Unterstützung mehr für Talentförderung.
Egli stellte dazu die Gegenfrage: «Wie viel ist uns der Sport im Aargau wert? Ich würde auch gerne mehr Gelder sprechen, aber die richtige Verteilung ist immer ein Problem.» Er versprach dem Fragesteller, dass er das Anliegen gerne aufgreift, um dann im Kollegium zu diskutieren.
Zwischendurch wurde das feine Nachtessen serviert und Dieter Egli musste feststellen, dass die Geräuschkulisse mit dem Besteck nun bedeutend höher war als die seiner Worte. So setzte er sich an verschiedene Tische, wo unterschiedliche Gespräche im kleineren Rahmen geführt wurden.
Im zweiten Teil des Abends kamen Fragen zum Thema «Polizeiwesen im Aargau» auf. Der abgelehnte Zusammenschluss Repol/Kantonspolizei führte zu neuen Diskussionen. Kriminaltouristen sind speziell im Fricktal und im nahen Grenzgebiet ein grosses Problem. Viel Gesprächsstoff bot auch die Frage zu E-Trottinetts: «Was ist erlaubt, was nicht?» Laut Egli muss alles genauer geregelt werden, und das ist eine grosse Herausforderung: «Es herrscht hier tatsächlich Wildwuchs.» Er schloss einen spannenden und kulinarisch tollen Stammtisch mit der Feststellung, dass mehr Sicherheit auch mehr Aufwand und somit eine Kostensteigerung mit sich bringt.



