Er erklärt älteren Menschen das digitale Einmaleins
Computerhilfe Verloren gegangene Fotos wiederfinden und den Online-Fahrplan richtig nutzen: Informatik-Lehrling Elvis Gjini sorgt dafür, dass ältere Menschen Antworten auf ihre Fragen bekommen.
Das Internet hat unser Leben auf unvorstellbare Weise verändert. Vieles, etwa die Recherche nach Informationen aller Art, ist dadurch leichter geworden. Aber die Tastatur auf Laptop und Smartphone gleicht einer Orgel, der man nur mit dem nötigen Können gerade Töne entlocken kann. Nicht selten stehen daher vor allem ältere Menschen vor einer digitalen Hürde, die es zu meistern gilt.
«Wie funktioniert das eigentlich genau mit diesem WhatsApp? Oder «Was ist eigentlich Teams?» Es sind Fragen wie diese, die Elvis Gjini häufig gestellt werden. Was für jüngere Generationen eine Selbstverständlichkeit ist, ist für Gjinis Kunden oft digitales Neuland. Der 21-jährige Informatik-Lehrling bietet in seiner Freizeit älteren Menschen Hilfe und Unterstützung im Umgang mit Computer, Smartphone und Tablet. Er weiss: Vor allem älteren Generationen fällt es mitunter schwer, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden.
Gjini selbst besitzt einen Laptop, seit er neun ist. Mit 14 Jahren begann er, sich mit IT-Support einen Taschengeld-Zustupf zu verdienen. «Ich möchte mein Wissen gern an jene weitergeben, die nicht mit Computer und Smartphone aufgewachsen sind,». Viele Kunden in und um Lenzburg hat er schon geholfen, das Feedback sei durchweg positiv und die Nachfrage ungebrochen gross. Helfen, in der digitalen Welt Fuss zu fassen – das ist Gjinis Ziel. «Computer und Smartphones sind hilfreiche Alltagsbegleiter, die sich auch ältere Menschen zunutze machen können»
Oft hilft Gjini beim Installieren von Apps, allgemeinen Fragen zu Bedienung, E-Mail, WhatsApp, Kalender, Threema, Teams, Daten in der Cloud sichern oder Bezahlen mit dem Handy. Die Probleme sind breit gefächert, und Gjini flexibel. «Oft muss ich alles drei- oder viermal erklären», sagt er, der genau das mit viel Ruhe und Geduld macht. Dabei gibt es manchmal auch Momente, wo man über das Leben spricht. «Solche Gespräche sind mein Highlight. Die Lebenserfahrung dieser Generation ist bereichernd», so Gjini.
Wenn er nicht gerade älteren Menschen ihren Computer oder ihr Handy erklärt, reist Gjini gern durch die Schweiz oder spielt Klavier. Im Sommer schliesst der 21-Jährige seine Informatiklehre auf einer Stadtverwaltung ab. Danach geht es direkt in die Rekrutenschule nach Frauenfeld – natürlich als Telematiksoldat.
Auf Gjini verzichten müssen seine Kunden deshalb aber nicht: «Ich werde am Wochenende weiterhin zur Verfügung stehen».