Ein Jugendfest wie aus dem Bilderbuch

Jugendfest Als hätte man nicht vier, sondern 400 Jahre darauf gewartet: Die Stadt feierte ein «grosses» Jugendfest wie aus dem Bilderbuch.

Traditionelles Bild,wie gemalt: Indianer kämpfen vor Schloss Lenzburg. Foto: Peter Siegrist

Traditionelles Bild,wie gemalt: Indianer kämpfen vor Schloss Lenzburg. Foto: Peter Siegrist

Mit Freude dabei: Kadettin. Foto: Peter Siegrist

Mit Freude dabei: Kadettin. Foto: Peter Siegrist

Sieg: Kadettenhauptmann Nico Erni mit dem Säbel des Freischarengenerals, der sich im Schatten der weissen Fahne abwendet. Foto: Peter Siegrist

Sieg: Kadettenhauptmann Nico Erni mit dem Säbel des Freischarengenerals, der sich im Schatten der weissen Fahne abwendet. Foto: Peter Siegrist

Erwartungsfroh: Oberstufenschüler an der Morgenfeier in der Stadtkirche. Foto: Peter Siegrist

Erwartungsfroh: Oberstufenschüler an der Morgenfeier in der Stadtkirche. Foto: Peter Siegrist

Gäste aus dem Osten: Jugendliche Umzugsteilnehmer mit Ukraine-Bändern. Foto: Fritz Thut

Gäste aus dem Osten: Jugendliche Umzugsteilnehmer mit Ukraine-Bändern. Foto: Fritz Thut

Ganz in Weiss, mit einem Blumenstrauss: Morgenfeier auf dem Hünerwadelplatz. Foto: Peter Siegrist

Ganz in Weiss, mit einem Blumenstrauss: Morgenfeier auf dem Hünerwadelplatz. Foto: Peter Siegrist

Formvollendet: Bückling vor dem Frankenverteiler. Foto: Peter Siegrist

Formvollendet: Bückling vor dem Frankenverteiler. Foto: Peter Siegrist

Ehrengäste vor dem Rathaus: Landammann Alex Hürzeler und Nationalratspräsidentin Irène Kälin im Zentrum. Foto: Peter Siegrist

Ehrengäste vor dem Rathaus: Landammann Alex Hürzeler und Nationalratspräsidentin Irène Kälin im Zentrum. Foto: Peter Siegrist

Ersatzvorsänger: Andreas Zweifel stimmt im Rathaus das Vuglbärbamlied an. Foto: Peter Siegrist

Ersatzvorsänger: Andreas Zweifel stimmt im Rathaus das Vuglbärbamlied an. Foto: Peter Siegrist

Vor dem Rathaus: Volksapéro auf der Rathausgasse. Foto: Fritz Thut

Vor dem Rathaus: Volksapéro auf der Rathausgasse. Foto: Fritz Thut

Knall auf der Schützenmatte: Artillerie-Einsatz vor grosser Publikumskulisse und dem Schloss Lenzburg. Foto: Peter Siegrist

Knall auf der Schützenmatte: Artillerie-Einsatz vor grosser Publikumskulisse und dem Schloss Lenzburg. Foto: Peter Siegrist

Der Nachholbedarf nach abgesagten und reduzierten Jugendfesten schien grenzenlos. Schon bei der Vorbereitung waren Einsatz und Vorfreude riesig. Als dann in Aarau der Maienzug verregnet wurde, war man in Lenzburg sicher, dass das «grosse», weil mit dem Freischarenmanöver garnierte, Jugendfest bei besten Bedingungen über die zahlreichen Bühnen gehen wird.

Die Farben Blau und Weiss dominierten. Noch selten hatten sich die Ladenbesitzer derart ins Zeug gelegt, um ihre Schaufenster jugendfestmässig zu schmücken. Diesen Eifer spürte man während der ganzen Woche auf allen Ebenen.

Zu Ehren der Schule und der Jugend generell lieferten Tausende einen Sondereffort. Es ist für Aussenstehende immer wieder erstaunlich, wie hier unzählige Rädchen ineinandergreifen, um Dutzende von Subanlässen wie etwa Serenade, Fischessen, Ad-hoc-Beizli am Zapfenstreich auf die Beine zu stellen.

Und das Festvolk honorierte die Anstrengungen auch diesmal. Der Kampf gegen Wegwerfbecher und -geschirr wird hier weitgehend stillschweigend akzeptiert. Mit positiven Auswirkungen auf die omnipräsenten Heinzelmännchen aus dem Werkhof, die in der Nacht vor dem eigentlichen Festtag so wenig Müll wegräumen mussten wie selten.

Manövertanz statt brennende Burg

Die Einschränkungen der Pandemie hinter sich lassend, präsentierte sich das Programm wie immer – mit dem Krieg im Osten geschuldeten Modifikationen. Die hier einquartierten Flüchtlinge aus der Ukraine wurden über den erratischen Block des Lenzburger Brauchtums ausgiebig informiert und am Morgenumzug sah man sogar eine eigene Klasse mit gelb-blauen Bändeln mitlaufen.

Für das grosse nachmittägliche Landschaftstheater namens Freischarenmanöver hatte die organisierende Commission ebenfalls kleinere Anpassungen vorgekehrt. Die wilden Horden hielten sich diszipliniert ans Wappenverbot, brachten dafür aber nicht mehr genug Ordnung in ihr Kampfgebaren, um die bestens organisierten Kadetten in die Knie zu zwingen.

Immerhin konnte General Stephano del Narratore al Tribunale kurz vor der Kapitulation eine vierte Bedingung anbringen. Nebst freiem Abzug, Wurst und Bier und Freischarentanz wurde ein Manövertanz gefordert. Die Jugend zeigte sich grosszügig, gewährte dies und brannte die Burg für einmal nicht ab.

Das grosse Publikum auf der Schützenmatt hätte sich da zwar mehr Informationen gewünscht, doch schon am 12. Juli 2024 kann die Regie des Theaters ihre Überlegungen besser rüberbringen.

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