Ein Arbeitstag im Wald
Lenzburg Am Nationalen Zukunftstag gehen die Kinder zur Arbeit statt zur Schule. Auch bei den Forstdiensten Lenzia schnupperten die Kinder einen Tag Waldluft.
Forstwart ist nach wie vor ein Männerberuf. Das zeigt sich auch beim Nachwuchs: Im Kanton Aargau kommen auf 77 Forstwart-Lernende nur zwei Lehrtöchter. Umso schöner, dass am Nationalen Zukunftstag kürzlich nicht nur drei Jungen, sondern auch ein Mädchen einen Einblick in die Forstwirtschaft erhielten.
Dass es wenig Frauen im Beruf gibt, hat laut Lehrlingsausbilder Thomas Waltenspühl damit zu tun: Forstwart ist ein körperlich anstrengender Beruf. Trotzdem empfiehlt er die Berufslehre auch für Frauen: «Die Perspektiven nach der Lehre sind gross, es gibt zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung.»
Spannende Einblicke in den Wald
Waltenspühl organisierte mit seinen Forstamtskollegen einen interessanten Tag für die Kinder, an dem es Einblicke in die Themenbereiche Holzen, Maschineneinsatz und Pflanzung gab. In einer kleinen Einführung erklärte Waltenspühl die verschiedenen Berufsfelder, bevor es raus in den Wald ging. Um die Kernaufgaben der Forstwarte für die Kinder greifbar zu machen, fällten die Forstwarte einen Baum. Aus sicherer Entfernung konnten die Kinder die Fällung bestaunen. «Nur wenige Kinder haben schon einmal einen Baum fallen sehen und können daher nur schwer begreifen, welche Wucht dahintersteckt. Daher ist diese Station jedes Jahr wieder eine echte Sensation für die Zukunftstagskinder», erklärt Waltenspühl. Auch weitere Kernaufgaben wie die Pflanzung wurden thematisiert. «Uns ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler selbst tätig werden können – nicht nur, weil es momentan sehr kalt ist und sie sich so warmhalten können», so Waltenspühl. Über die anhaltend hohe Nachfrage der Schülerinnen und Schüler, die einen Einblick in die Berufe der Forstwirtschaft erhalten wollen, freut er sich. «Die Plätze am Zukunftstag sind begrenzt, dieses Jahr mussten wir auch wieder einigen Kindern absagen».
Für Marah (11) aus Lenzburg hat sich der Tag gelohnt. «Der Tag war toll. Ich bin gern in der Natur und möchte später etwas in diese Richtung machen», so die Sechstklässlerin. Auch Luca (12), Neo (12) und Ivo (13) sind begeistert. «Der Tag war super organisiert und mega spannend.» Und obwohl noch keiner weiss, was er später lernen will, ist doch für alle klar: sicher etwas draussen in der freien Natur – bloss nicht am Computer.