Das Landschaftstheater und Patti Basler spannen zum Jubiläum zusammen
Kultur Der Verein Landschaftstheater Lenzburg feiert im Jahr 2025 sein 25-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Anlass wird ein Klassiker neu inszeniert: Die Autorin und Satirikerin Patti Basler adaptiert Molières «Der eingebildete Kranke» in eine zeitgemässe und unterhaltsame Version, die im neuen Turnzentrum Aargau aufgeführt wird.
Der Verein Landschaftstheater Lenzburg ist eine Gruppe von Theaterbegeisterten aus der Region, die seit dem Jahr 2000 ambitionierte Bühnenprojekte verwirklicht. Seit seiner Gründung ist das Landschaftstheater freundschaftlich mit dem Stapferhaus in Lenzburg verbunden und lässt sich bei der Auswahl seiner Stücke oftmals von den Themen des Ausstellungshauses inspirieren. Im Jahr 2025 wird sich das Stapferhaus mit dem Thema «Gesundheit» auseinandersetzen, weshalb auch der Verein ein Stück mit Bezug zu dieser Thematik ausgewählt hat.
Molière schrieb «Der eingebildete Kranke» im Jahr 1673, aber die Inhalte sind aktueller denn je und lassen sich gut in die heutige Zeit übersetzen. Das Stück befasst sich mit den Themen Hypochondrie, Habgier, Selbstmitleid und Liebe, wobei das Kernmotiv die Selbstoptimierung als oberste Lebensmaxime ist. Dieses Thema ist auch heute noch hochaktuell, da das Bedürfnis, sich selbst zu optimieren und den Alterungsprozess zu überlisten, in unserer Gesellschaft allgegenwärtig ist.
Das Landschaftstheater Lenzburg freut sich sehr, mit Patti Basler eine qualifizierte Autorin aus dem Unterhaltungs- und Comedy-Bereich gefunden zu haben, die sich Molières Komödie annimmt. Patti Basler adaptiert die Charakterstudie aus dem 17. Jahrhundert in das heutige Krankenversicherungsumfeld: Die CEO der Krankenkasse LenzoSana bildet sich ein, die Gesundheit ihres Teams müsse optimiert werden. Online-Coaches statt mittelalterliche Quacksalber, künstliche Intelligenz statt Tuberkulose-Ärzte, Doktor Google statt ein Heer von Medizinern stehen im Zentrum der modernisierten Version. Satirisch, mit viel Wortwitz und Lokalkolorit wird der historische Stoff ins Lenzburg des 21. Jahrhunderts transferiert, sorgt für Unterhaltung und regt ebenso zum Nachdenken an.
Erfahrener Regisseur trifft auf 20 Laien
Die Jubiläumsproduktion wird von Regisseur Livio Beyeler inszeniert, der mit seinem Team zum Landschaftstheater Lenzburg gestossen ist. Beyelers langjährige Theaterarbeit reicht vom Sprechtheater bis zur Performance, von der Stückentwicklung bis zur Bearbeitung von Klassikern. Seit der Spielzeit 2022/ 2023 ist er Hausregisseur am Theater Uri. Auf der Bühne stehen an die 20 Laienschauspielerinnen und -schauspieler aus der Region, die sich in den nächsten sieben Monaten intensiv in ihre Rollen einarbeiten und das Stück mit viel Spielfreude umsetzen werden. Die Premiere der neuen Molière-Inszenierung findet am 30. Mai 2025 statt, anschliessend folgen 8 bis 10 Vorstellungen im Mai und Juni. Entsprechend der Tradition des Landschaftstheaters Lenzburg, einen aussergewöhnlichen Spielort zu wählen, wird die Produktion im neuen Traitafina-Turnzentrum Aargau aufgeführt. Dieser Ort, an dem täglich Körper trainiert und auf Höchstleistungen getrimmt werden, bietet die ideale Bühne für ein Stück, das sich mit Krankheit und Gesundheit auseinandersetzt. Man darf gespannt sein, wie kreativ Patti Basler, Livio Beyeler, die Schauspielerinnen und Schauspieler und das gesamte Team das Turnzentrum in diesem Molière zum Mittelpunkt des Geschehens machen. (pd/rfb)