Bahnhof wird «attraktiver Ort der Begegnung»

Bahnhofareal Der Bahnhof Lenzburg stösst an seine Kapazitätsgrenze. Nun liegt der Entwicklungsrichtplan als Entwurf vor. Als Auftakt zum Mitwirkungsverfahren fand eine überaus gut besuchte Infoveranstaltung statt.

Oft überlastet: Der Bahnhofplatz Lenzburg zwischen den Gleisen. Foto: Alfred Gassmann

Oft überlastet: Der Bahnhofplatz Lenzburg zwischen den Gleisen. Foto: Alfred Gassmann

Interessierte Bevölkerung: Teilnehmer an der Infoveranstaltung betrachten das Modell des Lenzburger Bahnhofs. Foto: Alfred Gassmann

Interessierte Bevölkerung: Teilnehmer an der Infoveranstaltung betrachten das Modell des Lenzburger Bahnhofs. Foto: Alfred Gassmann

Stadtammann Daniel Mosimann blickte an der Infoveranstaltung auf 25 Jahre Planungsarbeit zurück. Das Projekt Loop wurde 2014 schliesslich obsolet, bezeihungsweise nicht mehr umsetzbar, nachdem die SBB die Pläne für den Ausbau des Bahnhof Lenzburgs bekannt gaben.

Ein Generationenprojekt

Marco Lombardi vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt erinnert sich noch gut an das Zusammenwischen der Scherben. Doch die Ärmel wurden bald wieder hochgekrempelt. Über eine funktionale Studie Verkehr und eine Testplanung ist der Entwurf des Entwicklungsrichtplans herangereift.

Daniel Mosimann strahlte am Infoabend Zuversicht aus, wählte den Begriff Generationenprojekt, sprach vom neuen Schwung und von einer Lösung, die greifbar nahe sei. Die teils schier unhaltbaren Zustände sollen behoben werden. Durch den Neubau des Bahnhofareals soll die Kapazität des Bahnhofs von heute 25000 auf rund 40000 Ein- und Aussteigende pro Tag vergrössert werden.

Ergänzung zur Altstadt

Der Entwicklungsrichtplan definiert die Aufgaben und Ziele für das Projekt. Der Stadtrat strebt entschieden eine gut gestaltete Ergänzung zum Stadtzentrum mit regionaler Ausstrahlung an, wobei alle Bedürfnisse abgedeckt und 1800 Veloabstellplätze hergerichtet werden.

«Entwickelt werden soll ein lebendiger, attraktiv gestalteter Ort der Begegnung mit hoher Aufenthaltsqualität», so der Stadtammann. Beabsichtigt wird eine neue städtebauliche Identität mit belebtem Bahnhofplatz, Geschäften, Büros, Wohnungen, Einrichtungen für Bildung, Versorgung und Gastronomie/Hotellerie.

Entwicklungsrichtplan teilt Bahnhofareal in vier Teilgebiete

Mitwirkung Der Entwicklungsrichtplan unterteilt den Planungsperimeter in vier Teilgebiete. Das Teilgebiet A versteht sich als Ausbau der Publikumsanlage, namentlich die Perrons und die Zugänge. Im Westen entsteht eine weitere Unterführung. Die bestehende Unterführung wird abgebrochen und leicht versetzt mit elf Meter Breite und drei Meter Höhe neu gebaut.

Im Teilgebiet B wird der Bushof und die unterirdische Parkierung neu im Westen des Bahnhofgebäudes realisiert. Wegen der breiteren Perrons und der Einführung der Seetalbahn ins Gleisfeld rückt der Bahnhof um rund 13 Meter nach Süden.

Grosse Gestaltungsfreiheiten öffnen sich im Teilgebiet C zwischen dem Postgebäude/Murackerstrasse und dem Färberweg, das dem Wohnen und publikumsbezogenen Erdgeschossnutzungen vorbehalten bleibt.

Hoher Grünanteil angestrebt

Als «Grüne Pause», die vom Credit-Suisse-Bankgebäude bis zur Augustin-Keller-Strasse reicht, soll im Teilgebiet D ein Park mit hoher Aufenthaltsqualität gestaltet werden. Die Villa Langenbach wird saniert und eine publikumsorientierte Erdgeschossnutzung aufweisen. Das Kulturobjekt Warteckbrunnen bleibt erhalten.

Über alle Teilgebiete soll ein möglichst hoher Grünflächenanteil erreicht werden. (AG)

Nächste Schritte. Publikation des Entwicklungrichtplans am 13. Oktober. – Öffentliche Mitwirkung vom 14. Oktober bis 14. November mit Formular. – Fragestunde mit Anmeldemöglichkeit im Zeughaus-Areal, Ringstrasse Weg 19, Tor 4 am 25. Oktober (8.30 bis 11.30 Uhr) und am 31. Oktober (15.30 bis 18.30 Uhr).

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