Ältester Lenzburger neu ausgeschildert

Wird am Sonntag eingeweiht: Infotafel zu den Steinkistengräbern vom Goffersberg, hier mit Archäologe Jonas Nyffeler.
Wird am Sonntag eingeweiht: Infotafel zu den Steinkistengräbern vom Goffersberg, hier mit Archäologe Jonas Nyffeler.

Museum Burghalde Die ältesten Siedler in Lenzburg wurden im grössten bisher bekannten «Steinzeitfriedhof» der Deutschschweiz beigesetzt. Die Infotafel beim Reservoir beim oberen Schlossparkplatz wird am Sonntag eingeweiht.

Jonas Nyffeler, Kurator Archäologie im Museum Burghalde, kommt mehrmals ins Schwärmen, wenn er von den Steinzeitgräbern am Hang zwischen Schlossberg und Gofi erzählt. Mehrere Gräber sind heute im Museum Burghalde zu besichtigen.

Gefunden wurden die jungsteinzeitlichen Gräber beim Bau des Wasserreservoirs im Jahre 1959. Nach den ersten Funden von Steinplatten wurden total 16 Steinkistengräber sowie eine Grossgrabanlage durch Archäologen freigelegt. «Schnell erkannten sie den unschätzbaren Wert dieser seltenen Entdeckung», steht auf der neuen Infotafel.
Nicht zuletzt wegen der immensen Bedeutung der Funde wurden einige Kisten nicht vor Ort ausgegraben, sondern als Block mitsamt dem umliegenden Erdreich geborgen und im Labor freipräpariert.

Über 6000 Jahre alt
Die Gräber stammen aus der Zeit zwischen 4300 und 3600 Jahren vor unserer Zeitrechnung. Nach Auskunft von Jonas Nyffeler fanden hier die ersten sesshaften Bewohner in der Gegend ihre ewige Ruhe. Zwar gibts in Lenzburg und auch im Museum Burghalde Zeugnisse von noch älteren Menschen, doch dabei handelt es sich erwiesenermassen um Nomaden ohne festen Wohnsitz.
In den Steinkistengräbern vom Goffersberg, wie die Funde gemäss der Infotafel offiziell heissen, wurden in der Regel mehrere Personen – teilweise mit Grabbeilagen wie Schmuck oder Pfeilspitzen – beigesetzt. «Die Toten wurden mit angezogenen Beinen auf die linke Körperseite gelegt und blickten nach Osten», so die Erkenntnis beim Befund der Skelette. In einer einzigen Kiste befand sich nur eine einzige Person. Ihr Alter wird auf etwa 35 Jahre geschätzt; die Knochen deuten auf eine überdurchschnittlich gute Gesundheit während des aus heutiger Sicht kurzen Lebens. Aus diesem Grund gehen die Archäologen hier von einem Häuptlingsgrab aus.
Die am Sonntag einzuweihende Informationstele ersetzt eine ältere Tafel an der Mauer neben der Schlossgasse. «Die war eh am falschen Ort», so Jonas Nyffeler.

Einweihung Infotafel. Sonntag, 25. Oktober, 16 Uhr, vor Ort beim oberen Schlossparkplatz vis-à-vis Reservoir. Abmarsch beim Museum Burghalde um 15.50 Uhr.

 

 

 

 

 

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