100 Jahre: Der Schwingklub als «rüstiger Jubilar»
Schwingen Mit einer würdigen Feier im Alten Gemeindesaal beging der Schwingklub Lenzburg und Umgebung sein 100-Jahr-Jubiläum.
Einen «besonderen und speziellen Abend» versprach Vorstandsmitglied Dieter Graf in seiner Begrüssung zur Jubiläumsfeier 100 Jahre Schwingklub Lenzburg und Umgebung (SKL). Und die Schwinger, Schwingerfreunde und Gäste liessen es sich mit Speis, Trank und Unterhaltung gut gehen.
Nachdem der SKL schon im Juni positiv aufgefallen war und mit dem «Aargauer Kantonalen» das erste Kranzfest in Coronazeiten erfolgreich durchführte und im Sommer in Beinwil am See ein einwöchiges Lager für Mitglieder organisiert hatte, war es jetzt Zeit für den gesellschaftlichen Teil.
Bezeichnend für die breite Abstützung des Schweizer Nationalspiels in Verein und Lenzburger Umfeld, zeichnete ein Frauen-Trio für die Organisation des Jubiläums verantwortlich: Pascale Alpiger, Sandra Berner und Franziska Schlatter hatten ein Programm auf die Beine gestellt, das rundum gut ankam.
Moderator Beat Alpiger verhehlte nicht, dass 1921, als der Verein gegründet wurde, «eine andere Zeit» geherrscht hatte. Inzwischen habe der Schwingklub Höhen, aber auch Tiefen mitgemacht: «Ihr alle hier im Saal habt dazu beigetragen, dass der Verein heute feiern kann.»
«Urwüchsigkeit bewahrt»
100 Jahre seien ein «mächtiger Meilenstein», den es zu feiern gelte, so David Schreiber, der Glückwünsche vom Aargauer und Nordwestschweizer Schwingerverband sowie als Geschenk sechs Schwingerhosen überbrachte.
Stadtammann Daniel Mosimann lobte die traditionsbewussten Schwinger, die «ihre Urwüchsigkeit bewahrt» haben, aber sonst mit der Zeit gehen: «So fit, so munter und so frisch habe ich noch keinen Hundertjährigen erlebt.» Der 100-jährige Schwingklub sei ein «rüstiger Jubilar». Als Geschenk übergab Mosimann ein Bild, das die Verbundenheit von Stadt und Verein in der Pflege der Tradition ausdrücken soll.
Der «höchste Aargauer», Grossratspräsident Pascal Furer, zitierte aus einer Zeitung, die am SKL-Gründungstag erschienen ist: «Seit eineinhalb Jahren wütet schon die Seuche.» Dagegen setzen die Lenzburger Schwinger ein Zeichen. Was heute Corona ist, war 1921 die Maul- und Klauenseuche.
Aufgelockert wurde der Jubiläumsabend mit Foto- und Filmeinspielungen. Und einer der dortigen Protagonisten setzte zwei Tage nach der Feier ein markantes Zeichen: Der Staufner Spitzenschwinger Nick Alpiger gewann in St. Gallen mit dem Olma-Schwinget den letzten Freiluftanlass des Jahres.