Saison beendet: 1,5 Millionen fehlen in der Kasse der Schifffahrtsgesellschaft

Hallwilersee «Sämtliche Fahrten bis Ende Februar 2021 eingestellt»: So rigoros zog die Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee (SGH) einen Schlussstrich unter die Coronasaison. Trotz Riesenloch in der Kasse ist Geschäftsführer «guten Mutes» für nächstes Jahr.

Hofft auf eine Verbesserung im nächsten Jahr: Ueli Haller, Geschäftsführer der Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee. Foto: Fritz Thut
Hofft auf eine Verbesserung im nächsten Jahr: Ueli Haller, Geschäftsführer der Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee. Foto: Fritz Thut

Dreieinhalb Monate fährt kein Passagierschiff auf dem Hallwilersee; keine Kursfahrten, aber auch keine Sonder- oder Extrafahrten. Die fünf Schiffe umfassende Flotte ist komplett «eingewintert». «Wir wollen, wo es nur geht, Kosten einsparen», so Geschäftsführer Ueli Haller.

Die Auflagen während des Coronajahres seien für die SGH «immer eine Herausforderung» gewesen, so Haller. Bei Einschränkungen galt stets die rigidere Variante, bei Lockerungen gingen die Schifffahrtsgesellschaften immer irgendwie leer aus. Die letzte Runde vom 28. Oktober – beispielsweise maximal 4 Personen pro Tisch – führte zum Ziehen der Reissleine: Zahlreiche Abmeldungen für Kulinarik- und Extrafahrten liessen einen nicht einmal mehr ansatzweise rentablen Betrieb zu.

Passagierzahlen glatt halbiert

Schon im Sommer, auch bei den Kursfahrten, hatte die SGH mit Verlusten operiert. Verglichen mit 2019 hat sich die Passagierzahl von 131000 auf noch 64000 mehr als halbiert. «Die Leute kommen zu uns zum Vergnügen», sagt Haller. Dieses wurde etlichen mit der Auflage, auch auf den offenen Decks Gesichtsmaske zu tragen, genommen. «Wenn man an den vollen Gartenwirtschaften vorbeifuhr, hat auf den Schiffen niemand verstanden, dass sie Masken tragen mussten, die Beizenbesucher jedoch nicht», schildert der Geschäftsführer die Gemütslage des Publikums.

Ueli Haller beziffert den Umsatzverlust in dieser Saison auf 1,5 Millionen Franken. Dies ist deutlich mehr als die Hälfte eines normalen Jahres. Verkraften lasse sich dies nur, «weil wir viele Jahre seriös gearbeitet haben und uns dadurch ein Polster anlegen konnten».

Tagelanges Formularausfüllen

Dies und die vage Hoffnung auf die baldige Einführung eines Impfstoffs nähren den Optimismus: «Für den Kursstart im nächsten April bin ich guten Mutes.» Diese Zuversicht wurde diese Woche auch in einem Brief an das regional breit verankerte Aktionariat verbreitet.

Beim Personal – die SGH hat über 50 Mitarbeitende – federn Kurzarbeitsentschädigungen die Einbussen ab. Hier ist Ueli Haller administrativ gefordert: «Ich weiss nicht mehr, wie viele Stunden und Tage ich 2020 mit dem Ausfüllen von Formularen verbracht habe.»

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