«Nichten und Neffen» stellen ­Endlichkeit ins Zentrum eines Abends

Sarmenstorf «Sich den Tod geben – Suizid – eine letzte Emanzipation?» heisst das Thema am 24. April zwischen 19 und 21 Uhr im «Chappelehof» Wohlen. Der Sarmenstorfer Verein «Nichten und Neffen» hat diese virtuelle Veranstaltung als Kombination aus Vortrag, Diskussion und Playback-Theater organisiert.

«Nichten und Neffen» wollen Begegnung ermöglichen und fördern – überall: Szene an einem Nordseestrand. Foto: Erich J. Wuwer
«Nichten und Neffen» wollen Begegnung ermöglichen und fördern – überall: Szene an einem Nordseestrand. Foto: Erich J. Wuwer

Der Verein «Die Tanten» hilft jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren auf einmalige Weise in schwierigen Lebensmomenten. «Vom offenen Ohr bis zu einer Tasche Lebensmittel – es ist ein Anstupsen, ein Weitergeben von Zuversicht», bringt Initiantin Josefine Krumm das Konzept auf den Punkt.

Aber irgendwann habe sich gezeigt: «Die Tanten» brauchen Familienzuwachs. So wurde 2018 der Verein «Nichten und Neffen» gegründet. Das Engagement des Vereins unterscheide sich nicht allein durch die Zielgruppe ab 30 Jahren. «Nichten und Neffen» organisiert mehrere Veranstaltungen pro Jahr, die sich übergeordneten Themen wie Entscheidungen treffen, Einsamkeit, dem gesellschaftlichen Miteinander oder auch der Gesundheitskompetenz widmen.

Begegnungen ermöglichen

«Wir wollen Begegnung ermöglichen und fördern, damit die soziale Unterstützung zwischen den Menschen nicht durch den Alltag in Vergessenheit gerät», erklärt Josefine Krumm. Dafür kooperiere der Verein mit Fachstellen und ausgewiesenen Fachpersonen.

Im Vorfeld der Veranstaltung von diesem Samstag habe das Begegnungs- und Beziehungsnetz rund um die verwandtschaftlichen Vereine wunderbar gewirkt. Krumm: «Ich kenne Jean-Pierre Wils als Leiter philosophischer Kurse bei ‹Dialog Ethik›.» Dann habe sie von seinem neuen Buch «Sich den Tod geben – Suizid – eine letzte Emanzipation?» erfahren. «Eins kam zum anderen. Bei der Nachfrage nach Räumen für einen Vortrag im ‹Chappelehof› in Wohlen habe ich erfahren, dass die Ausstellung ‹Leben was geht!› auch dort installiert wird und dachte nur: Stimmt.» Das Publikum erwartet ein halbstündiger Vortrag des Philosophen und Theologen Jean-Pierre Wils, Professor an der Universität Nijmegen.

Ein komplexes Thema

Anschliessend findet ein fünfzehnminütiges Gespräch des Autors mit Peter Michalik von der Fachstelle Bildung und Propstei statt. Die Reaktionen von Zuhörern nimmt das Playback-Theater gehdicht.ch entgegen und spielt sie ad hoc zurück. Wie ist es zur Kombination aus Vortrag, Diskussion und Theater gekommen? Josefine Krumm erklärt: «Es geht um den Mut, sich dem Thema Endlichkeit zu nähern. Die Diskussion soll eine Vertiefung sein und Fragen entstehen lassen. Das Playback-Theater ist wie ein Digestif, es wirkt als eine Art Verdauungshilfe für dieses komplexe Thema, das angesprochen gehört.»

Internet:www.nichten-und-neffen.ch/aktuelles. – Anlass: «Sich den Tod geben. Suizid – Eine letzte Emanzipation?» Vortrag – Diskussion – Playback-Theater; Samstag, 24. April, 19 bis 21 Uhr, virtuell und vor Ort im Chappelehof,Kapellstrasse 4 in Wohlen.

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