«Mister Museum» hört auf

Birrwil Ende nächsten Monat gibt Pitsch Schmid das Präsidium des Verbandes Aargauer Museen und Sammlungen (Vamus) ab. Er hat die Organisation seit der Gründung im Jahr 2002 geprägt.

Prägte den Verband Aargauer Museen und Sammlungen: Der in Birrwil wohnhafte Vamus-Präsident Pitsch Schmid. Foto: Fritz Thut
Prägte den Verband Aargauer Museen und Sammlungen: Der in Birrwil wohnhafte Vamus-Präsident Pitsch Schmid. Foto: Fritz Thut

Extrem viel Herzblut hat der in Birrwil wohnhafte Pitsch Schmid in den Zusammenschluss der Aargauer Museen gesteckt. Zuerst als Kassier, dann ab 2009 als Präsident. Aus bescheidenen Anfängen hat «Mister Museum», wie er scherzhaft genannt wird, den Vamus immer weiterentwickelt.

Noch bis zu den letzten Amtstagen an der Spitze ist sein Kalender voll mit Treffen mit möglichen neuen Mitgliedern; Akquisition ist eben Chefsache. Bald hat der Vamus 120 Mitglieder und die Bandbreite der hier vernetzten Museen ist extrem breit. Sie reicht vom Dorfmuseum, das nur an einer Handvoll Tagen im Jahr geöffnet hat, bis hin zum Aargauer Kunsthaus Aarau oder zum Lenzburger Stapferhaus, seit letzten Freitag European Museum of the Year 2020.

Und Schmid kennt sie alle, weiss in seiner sprudelnden Art, über alle und alles Anekdoten zu erzählen. In den letzten Jahren engagierte sich der Präsident an vorderster Front für die Aargauer Organisation des Internationalen Museumstages, der jeweils im Mai stattfindet; nächstmals diesen Sonntag, 16. Mai. Hier munterte er die Vamus-Mitglieder auf, ihre ganz spezifischen Spezialitäten ins grosse Schaufenster der Öffentlichkeit zu stellen: «Gerade habe ich wieder 50 Couverts mit Unterlagen an die teilnehmenden Museen auf die Post gebracht.»

Ein kleiner Wermutstropfen

Selber machen statt delegieren ist die Devise. Doch solcher Einsatz führt zu einer gewissen Müdigkeit. An der GV, die vorerst online stattfand, wurde Manuel Cecilia zum neuen Präsidenten ernannt: «Für meine Ablösung habe ich Superleute gefunden», so Schmid, der auch von einer Verjüngung des Vorstands spricht. Weitere Projekte wie etwa die Digitalisierung der Kulturgüterdokumentation warten auf die Nachfolger.

Im Rückblick bleibt ein kleiner Wermutstropfen. Die angestrebte, mit einer 20-Prozent-Stelle besetzte Geschäftsstelle konnte wegen fehlender Unterstützung nicht realisiert werden. Doch hier zeichnet sich ein Silberstreifen am Horizont ab: «Es geht etwas beim Kanton», hat Schmid mit Freude festgestellt.

Reiseleiter und Kunstfreund

Dem 67-jährigen Ex-Lehrer (über 20 Jahre an der Sekundar- und der Bezirksschule Lenzburg) wird auch in Zukunft nicht langweilig. Die eigene Familienforschung hat er in den letzten Jahren auf Eis gelegt. Wenn nicht gerade Corona ist, leitet und organisiert er Schweiz-Reisen für eine amerikanische Gruppe. Zudem hat er Spass an der Kunst gefunden; sammelt, vermittelt und kuratiert: «Und irgendwo schlummern bei mir daheim noch Aquarellfarben.»

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