Gemischte Gefühle nach der Gemeindeversammlung
Seon An der Gemeindeversammlung in Seon kam es zu einigen Fragen und Diskussionen. Nach 2,5 Stunden konnte eine eher positive Bilanz gezogen werden. Doch es gibt Baustellen – nicht nur auf den Strassen.
Vergangene Woche lud der Gemeinderat zur Wintergmeind. Obschon die meisten Ideen des Gremiums gutgeheissen wurden, zeigte sich, dass zwischen Gemeinderat und Bevölkerung Fragen und Unklarheiten bestehen. Diese hätte man im Vorfeld klären oder zumindest ansprechen können. Viele der Votanten waren am vorhergehenden Politapéro still oder nicht anwesend. Zwischen Politapéro und Gemeindeversammlung verstrichen zwei Wochen, in denen die Räte Vorlagen an die Ideen und Bedürfnisse der Bevölkerung hätten angleichen können. Dieses Potenzial blieb ungenutzt und somit auch ein richtungsweisender Antrag ums Seetalschulhaus.
Muss das Seetalschulhaus veräussert werden?
Nach der Gemeindeversammlung in der vergangenen Woche sieht sich der Seoner Gemeinderat beim Seetalschulhaus in einem «luftleeren Raum», wie es Gemeindeammann Hans Peter Dössegger ausdrückte. Der Antrag zur Planung der Umnutzung des Seetalschulhauses in ein Verwaltungsgebäude scheiterte mit 72 zu 73 Stimmen nur knapp. Es handelt sich um eine verpasste Chance für Seon. Das knappe Ergebnis, das ohne eine tiefgehende Diskussion vor der Abstimmung zustande kam, verdeutlichte, dass die Meinungen bereits festgelegt waren. Es wäre hilfreich gewesen, wenn die Interessengruppen beim Politapéro zuvor ihre Standpunkte ausgetauscht hätten – doch dies blieb aus. So bleibt der Gemeinderat im Unklaren über die Ideen und Anliegen der Bevölkerung. Als mögliche Alternative zur Umnutzung wird der Verkauf der Liegenschaft an Private in Erwägung gezogen.
Seon wird neues Feuerwehrmagazin bauen
Das neue Feuerwehrmagazin wird Realität. Der Verpflichtungskredit für das Feuerwehrmagazin Spittelmatt in Höhe von 7,12 Millionen Franken wurde vom Souverän genehmigt. Alle Fragen aus der Bevölkerung konnte der Gemeinderat beantworten, darunter die Anzahl der Arbeitsplätze in den Theorieräumen, die Platzierung des Magazins und die Einbindung Egliswils. Die Bedenken konnten erfolgreich ausgeräumt werden, sodass das Ergebnis mit 140 zu 2 Stimmen eindeutig ausfiel.
Beim Verkauf von 199 Quadratmetern an das Konsortium Mitteldorf gab es ebenfalls Diskussionen. Ein Anwohner hinterfragte, ob der Preis von 1100 Franken pro Quadratmeter nicht zu niedrig sei. Doch die Bevölkerung stimmte mit dem Gemeinderat überein, dass am Preis nichts geändert werde.
Zwei Strassenbaukredite wurden ebenfalls genehmigt. Dabei wurde deutlich, dass die Seonerinnen und Seoner mit der Verkehrsbelastung sehr unzufrieden sind. Der Verkehr führe laut einigen Votanten immer wieder zu gefährlichen Situationen, und es sei ein Wunder, dass noch keine schwerwiegenden Unfälle passiert seien, wie sich ein Anwohner an die Gemeinderäte richtete.
Die Anpassung des Stellenplans der Gemeinde von 3495 auf 3773 Stellenprozente wurde von allen begrüsst. Zum Abschluss kündigte Hans Peter Dössegger an, nicht für die nächste Wahl zu kandidieren und dass der langjährige Rechtsstreit mit der Schreinerei nun endlich beigelegt sei.