Erste Drachenstorys von Jungautoren
Seetal: Noch bis Ende August dauert der Drachenschreibwettbewerb von Seetal Tourismus. Darin werden Kindergärtner und Primarschüler aufgefordert, eine eigene Seetaler Drachengeschichte zu verfassen.
Schon bald widmet sich eine illustre Jury den zahlreichen Drachengeschichten und zeichnet die gelungensten aus. Nebst einem Drachendiplom (unterzeichnet vom Professor für Drakologie höchstpersönlich) winken zahlreiche Wettbewerbspreise aus dem Seetal.
Viele kreative Drachengeschichten haben die Hochschule für Drakologie bereits erreicht. Die nachfolgend abgedruckten Texte von Teilnehmern sollen als Anregung für weitere Drachengeschichten mit dem Titel «Die Drachen im Seetal» dienen.
Die verschwundene Prinzessin
Im Seetal, wo vor langer Zeit sich die Drachen wohl gefühlt haben, ist eine Drachenprinzessin
verschwunden. Sie lebten entweder mit Familien, Freunden oder allein. So wie Sela. Sie war ein
Drachenmädchen und meistens allein. Dazu war sie erst 11 Jahre alt. Aber das störte sie nicht. Ihre Hobbys waren fliegen, klettern und Blumensträusse machen. Aber nur etwas hasste sie, Feuer spucken. Das blieb jedoch ihr Geheimnis.
Sie lebte in einer riesengrossen Birke und in der Mitte stand das Baumhaus. Es war so gross wie für 10 Personen. Eines Tages wollte sie auf den Berg Pilatus, weil es dort einen Seilpark gibt! «Kommst du auch mit? Also los! Wir fliegen über Wälder und Dörfer, bis wir ankommen. Ist es nicht schön hier oben? Oh, schau dort unten ist es, ich sehe schon die Drachen. Los, fliegen wir hin! Wau, ist es schön hier unten. Ich möchte als Erstes
zur Nummer 2», sagte sie. «Du musst dich aber zuerst anmelden.» «Oh, tut mir leid.» Also gingen sie sich anmelden. Sie hatten Spass bis zum Sonnenuntergang.
«Huuu Sela, wir müssen nach Hause fliegen.» «Ich komme.» Als sie angeflogen kamen, traute Sela ihren Augen kaum, die Drachenkönigin wartete schon auf sie. «Liebe Sela», sagte die Königin, «du bist die Prinzessin, die gesuchte, kommst du wieder zu uns?» «Ja», sagte Sela. Sie ging wieder zum Palast und lebt heute noch dort. Tja, hiermit ist auch diese schöne Geschichte zu Ende.
Jessica, 10 Jahre
Leo und Schnick werden Freunde
Hallo, ich heisse Leo. Ich wohne am See und da kam eines Tages ein Mann und sagte: «Hallo, ich habe gehört, dass du ein cooler Junge bist!» «Ja schon, aber ich habe ein Problem, kannst du mir helfen?», fragte ich den Mann. «Bei uns wohnt in der Stube neuerdings ein Drache namens Schnick.» Da sagt der Mann: «Das trifft sich gut, ich bin nämlich Drachenspezialist. Und wir können den Drachen zusammen verjagen. Ich komme mit dir mit.» Dann kamen wir zum Haus. «Fauch», machte der Drache, als er uns sah. «Geh hier weg», sagte der Drachenspezialist. Dann bettelte der Drache: «Wohin soll ich denn gehen?» «Du kannst hier auf dem Dach wohnen. So haben wir beide Platz», antwortete ich. Und ich und Schnick wurden echte Freunde. Und dann machten wir zur Feier des Tages einen Ausflug. Ich durfte auf seinem Rücken reiten und wir besuchten Fauchi.
Silas, 8 Jahre (2. Klasse)
Rosie und Knorzi
Ich spazierte heute Morgen am Hallwilersee entlang, es war schön hier. Überall zwitscherte und raschelte es. Dann, dann ... du wirst es nicht glauben, aber plötzlich lag ich am Boden. Ich zappelte und versuchte, mich gegen das Wesen zu wehren, aber irgendetwas hielt mich am Boden. «Hallo, ich bin Rosalinda die Blaue, aber du kannst mich Rosie nennen. Ach, und übrigens, wir sind Drachen », sagte das blau-pink getupfte Wesen zu mir. Das andere Tier sagte zu mir: «Und ich bin Knorzius Pflatschfuss. Sag zu mir einfach Knorzi. Übrigens, wir sind Drachen.» Knorzi war blau-grün getupft.
Ich starrte die beiden einfach eine ganze Weile an. «Wie heisst du?», fragte Knorzi. Erst dann antwortete ich: «Wie ich heisse? Keine Ahnung, aber wie wollt ihr mich nennen?» «Am besten nennen wir dich ...», überlegte Rosie laut, «‹DU›! Abgemacht?» «Okay», stimmte ich zögernd zu. Dann nahm mich Knorzi auf den Rücken und fragte im Fliegen: «Willst du nach Hause?» «Ja, eigentlich schon, aber ich habe kein Zuhause», dachte ich laut. «Waaaas?» Rosie starrte mich an, als wäre ich ein Männchen mit grünen Haaren geworden. «Du hast kein Zuhause?!» «Also bei uns bist du willkommen», meldete sich Knorzi. «Natürlich», pflichtete ihm Rosie bei. «Wenn du willst, kannst du gleich mitkommen!»
Verunsichert fragte ich: «Darf ich wirklich mitkommen? Ich würde nämlich sehr gerne.» Ich flüsterte fast vor Nervosität. «Ja, ja, du kannst gerne kommen und bleiben», erwiderte Rosie. Aber Knorzi wandte ein: «Ich warne dich nur, wir haben Familienzuwachs bekommen und wir sind gerade sehr beschäftigt.» «Das macht nichts, ich habe gerne kleine Drachen!» Und ich strahlte glücklich in die Runde.
Lorena, 11 Jahre (4. Klasse)