Eichhof-Kirschen sind die besten
Egliswil Fränzi und Urs Baur vom Eichhof an der Seengerstrasse haben am Aargauer Kirschenqualitätswettbewerb den ersten Preis belegt.
Der Verband Aargauer Obstproduzenten (VAOP) will mit dem jährlich durchgeführten Kirschenqualitätswettbewerb «die Produzenten zu Höchstleistungen anspornen», wie es Präsident Andy Steinacher formuliert. Das Niveau bei den 16 Teilnehmerbetrieben in diesem Jahr war sehr gut.
«Wir sahen 16 wunderbare Anlagen, die alle Gold verdient hätten», sagte André Ziegler, einer der beiden Juroren, an der Preisübergabe in Egliswil. Nach bereits sehr guten Beurteilungen in den letzten Jahren hat es dem Eichhof diesmal zum ersten Rang gereicht.
Ebenfalls Gold eroberte Max Stenz (Leutwil) auf Rang 2. Lotti und Martin Baumann (Beinwil am See), die Sieger von 2019, gewannen diesmal Silber.
«Auf Steinobst gesetzt»
Bei Fränzi und Urs Baur war die Freude über die Auszeichnung gross. Wie Urs Baur an der Feier ausführte, hätten er und seine Frau den Betrieb 2011 von deren Eltern übernommen. «Und alles auf den Kopf gestellt», wie er mit einem Augenzwinkern bemerkte.
Man hat den Direktverkauf intensiviert, bietet 58 Plätze für Aufzuchtrinder und in zwei mobilen Ställen wirken 750 Legehennen. «Beim Obstbau haben wir ausschliesslich auf Steinobst gesetzt», so Baur. In der Region gebe es bereits genügend Produzenten von Kernobst.
Bei der Begehung konnten sich die Berufskollegen und die Medienvertreter ein Bild der Kirschenanlage machen. «Gleichmässige Bäume, gleichmässiger Ertrag», lobte Experte Ziegler. Auf fast einer Hektare wachsen acht verschiedene Sorten Kirschen, damit der Markt über eine lange Zeitspanne mit der Königin der Früchte versorgt werden kann.
Um die geforderte Qualität zu liefern, brauchts neben Herzblut die entsprechende Infrastruktur. Beim Eichhof ist sie auf dem neuesten Stand; Folien schützen vor Hagel und Regen und Netze vor allzu hungrigen Vögeln. «Dank Netzen und Folien braucht es viel weniger Pestizide und Fungizide», so Co-Juror Franz Freiermuth. Für den VAOP-Steinobst-Chefexperten ist der Kirschenanbau immer «eine Familienangelegenheit», die jeweils alle Mitglieder fordert.
«Ein Vorzeige-Bauernbetrieb»
In diesem Jahr sorgten Frostnächte in der ersten Aprilhälfte für zusätzlichen Aufwand. Fünfmal habe er da mit Feuern Schäden abwehren müssen, so Urs Baur. Der Erfolg lässt sich sehen, auch weil man im Seetal von grösseren Hagelschäden verschont geblieben ist. «Von der Menge her rechne ich mit einer durchschnittlichen Ernte», so der ausgezeichnete Kirschenbauer, der in Folientunnels Aprikosen produziert und damit zu den Pionieren in unserer Gegend gehört.
An der Auszeichnungsfeier zugegen war der Egliswiler Gemeindeammann Ueli Voegeli. «Es ist schön, einen solchen Vorzeige-Bauernbetrieb im eigenen Dorf zu wissen», hielt der Direktor des Agrarkompetenzzentrums Strickhof fest.